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Morgen beginnt das Leben

D 1933, R: Werner Hochbaum, D: Carl Behr, K: Herbert Körner, D: Erich Haußmann, Hilde von Stolz, Harry Frank, Walter von Lennep, 77’ · 35 mm Nach fünf Jahren wird Robert aus dem Gefängnis entlassen. Seine Frau Marie will ihn abholen, verschläft aber. Einen bangen Tag lang suchen und verpassen die beiden einander in und um Berlin. Unterwegs kommen Robert Erinnerungen an sein Affektverbrechen und Zweifel an Maries Treue. Zwei Durchschnittsmenschen aus der unteren Mittelschicht und die Zu-, Un- und Zwischenfälle des städtischen Alltags: Mit diesem reduzierten Handlungssubstrat schreiben sich Regisseur Hochbaum und Szenarist Carl Behr ein in eine Tradition formal abenteuerlustiger Großstadtfilme wie Pál Fejös’ Lonesome (1928) oder Gustav Machatýs Ze soboty na nedeli (1931), aber der Tonfall ist getriebener, nervöser. Die raffinierten Montagen von Bild und Ton, Innen- und Außenwelt, Erinnerung und Impression sind einer Idee des Filmischen verpflichtet, die in Deutschland 1933 bereits obsolet scheint. Statt einer Befreiung des Blicks akzentuieren gleitende Kamera und rhythmischer Schnitt folgerichtig das Engerwerden der Bewegungsräume. (jsch) MI 04.03. um 20 Uhr + SA 07.03. um 20.30 Uhr · Einführung am 04.03.: Joachim Schätz