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„Es kommt also in der Filmkunst entscheidend auf die Form an“, schreibt Werner Hochbaum im August 1945 auf der Suche nach einem neuen deutschen Filmschaffen. Die poetologische Figur dieser neuen Form hat er unmittelbar nach Kriegsende in Umrissen schon für sich bestimmt: „psychologischer Impressionismus“. Es gehe darum, den Menschen darzustellen, „glasklar und durchsichtig“, weniger die Trümmerlandschaft der Städte, als die „Menschen in Trümmern“. Wenige Monate später, am 15. April 1946, stirbt Hochbaum im Alter von 47 Jahren.

Es kommt auf die Form an! Dieses Credo weist den Weg durch ein Œuvre, das fünfzehn zwischen 1929 und 1939 entstandene Werke umfasst. Es sind ganz unterschiedliche Filme und Genres darunter, agitatorische Werke und Komödien, ein Ärztedrama und ein Propagandafilm, Filme aus dem Hamburger Hafenmilieu und vier Produktionen, die in Österreich entstanden sind. Gemeinsam ist ihnen das spürbare Verlangen, die ästhetischen Potenziale des Mediums Film stets neu auszuloten und für das Innenleben der Figuren eigene, filmische Ausdrucksformen zu finden. Ulrich Kurowski bezeichnete Werner Hochbaum als den „nach Murnau, Lang, Lubitsch und Ophüls wichtigsten deutschen Filmregisseur“. Die Retrospektive Werner Hochbaum lädt zur Begegnung mit dem Œuvre eines nach wie vor zu wenig beachteten Filmregisseurs ein.

Wir danken Nikolaus Wostry und dem Filmarchiv Austria.

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