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Schleppzug M 17

D 1933, R: Heinrich George (Werner Hochbaum dreht einige Nachaufnahmen), B: Willy Döll, K: Adolf Otto Weitzenberg, D: Heinrich George, Berta Drews, Joachim Streubel, Betty Amann, Wilfried Seyferth, 75’ · 35 mm Einer von mehreren Auftragsjobs im Filmgeschäft, denen Hochbaum 1932/33 nachgeht, ist der Dreh von Nachaufnahmen für Heinrich Georges einzige Regiearbeit Schleppzug M 17. Er arbeitet drei Tage im Atelier und stellt auch Außenaufnahmen her. Seine wenigen nachgewiesenen Einstellungen haben teil an drei der markantesten Sequenzen in diesem Sittenspiel über den Schiffer Henner (George), der bei Halt in Berlin der Ganovenbraut Gescha (Betty Amann) verfällt: Wenn Henner bei Landausgang am Potsdamer Platz Frau und Sohn für Gescha zurücklässt, wird das fatalistische Unterwerfungsszenario nach dem Schnittmuster von Der blaue Engel oder Asphalt unter freiem Großstadthimmel semidokumentarisch ausgelüftet. Später, bei einem Maskenball mit maritimem Thema, überträgt sich Henners innere Haltlosigkeit an Land in ein Schwanken und Schwindeln der Oberflächen. Wenn der Familienkahn schließlich wieder die Anker lichtet, ziehen sich die Ufer eng um den geläuterten Kapitän. Also: ein Hochbaum-Film nur unter Vorbehalt, aber einer, der an Motive, Weltsicht und Medienverständnis des Regisseurs aufschlussreich anschließt. (jsch) DI 10.03. um 20 Uhr + SA 14.03. um 19 Uhr