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Ein Mädchen geht an Land

D 1938, R: Werner Hochbaum, B: Werner Hochbaum, Eva Leidmann, K: Werner Krien, D: Elisabeth Flickenschildt, Hans Mahler, Carl Kuhlmann, Herbert A. E. Böhme, Carl Günther, Maria Paudler, 91’ · 35 mm Mit Ein Mädchen geht an Land kehrt Werner Hochbaum ein letztes Mal nach Hamburg zurück, an den Schauplatz von Brüder und Razzia in St. Pauli und den Gegenstand eines frühen, nie realisierten Großstadtsymphonie-Projekts. Die ideologische Gezeitenwende seit jenen Tagen ist schon der Handlungskonstruktion des Melodrams anzumerken. Die See ist hier nicht mehr Raum uferloser Sehnsucht, sondern Garant eines anständigen Lebens. Erna Quandt, aufrichtig und gewissenhaft, ist sieben Jahre nicht von Bord gekommen, nun aber gezwungen, in Hamburg eine Stellung anzutreten. Sie bringt als Haushälterin eine entfremdete Bürgerehe auf Kurs, fällt aber selbst auf den Heiratsschwindler Jonny Hasenbein herein. Eva Leidmanns volkstümelnder Buchvorlage bringt Hochbaum schöne Nuancen und Komplikationen bei, etwa einen in Carl Kuhlmanns Darstellung eminent sympathischen Gauner Hasenbein und eine eingeheiratete Wienerin, die ein ungünstiges Licht auf den stolzen Hamburger Regionalismus wirft. Wo die Handlung Grenzen zwischen Land und See befestigt, akzentuieren Kamera, Ausstattung und Tonspur fluide Übergänge und Zwischenzonen. (jsch) FR 27.03. um 19 Uhr + SO 29.03. um 21 Uhr