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Nan guo zai jian, nan guo / Goodbye South, Goodbye

Nan guo zai jian, nan guo Goodbye South, Goodbye RC/J 1996, R: Hou Hsiao-hsien, B: Chu Tien-wen, D: Jack Kao, Hsu Kuei-ying, Lim Giong, Annie Shizuka Inoh, Hsi Hsiang, 112’ · 35 mm, OmeU DO 04.02. um 20 Uhr + SA 06.02. um 18.30 Uhr Drei Kleinkriminelle driften haltlos durch die Karaoke-Bars und Spielhöllen des taiwanesischen Südens. Alle Familienbanden sind zerbrochen und auch die ländliche bis kleinstädtische Provinz, die in Hous Filmen der 1980er Jahre noch in einem satten, fast utopischen Grün leuchtete, hat ihre Unschuld unwiederbringlich verloren; sie ist in der westlich geprägten Moderne angekommen. Hou selbst findet in seinem ersten Gegenwartsfilm seit Daughter of the Nile zu einer neuen, agileren Bildsprache. Immer wieder setzt sich die in den vorherigen Filmen fast durchweg statische Kamera in fließenden, hypnotischen tracking shots in Bewegung. In eine Bewegung ohne Ziel freilich. Die jungen Protagonisten kommen nirgendwo an, verlieren sich in einem Labyrinth aus schlecht durchdachten Ränken und verkorksten persönlichen Beziehungen. Goodbye South, Goodbye ist Hous melancholischster Film, eine sanft schillernde Elegie auf die Gegenwart. (lf)