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Nariyuki na tamashii erzählt fünf auf vielfache Weise miteinander verzahnte Episoden über Schicksalsschläge, Mord und Zufall: Von einer unvermittelten Start-Szene um eine rabiate Auseinandersetzung zwischen einem Japaner und US-Soldat in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg springt der Film in die Gegenwart und zunächst zu zwei alten Ex-Sicherheitsmännern (darunter der Pinkfilm-Pionier und ehemalige Terrorist Masao Adachi), die rigoros eine Vergewaltigung auflösen, bevor er sich auf diversen Perspektiv- und Realitätsebenen den Nachwirkungen eines Busunglücks widmet.

Das widerspenstige Spätwerk basiert auf einer Vorlage des alternativen Mangakünstlers Tadao Tsuge, der wie Zeze dafür bekannt ist, sich in seinen Arbeiten den Ausgestoßenen und Verlassenen der japanischen Gesellschaft anzunehmen. Bisher wurde Nariyuki na tamashii selten aufgeführt und ist ein echtes verstecktes Highlight, das mit einer hervorragend aus dem Ruder geratenden bewusstseinserweiternden Montagesequenz gegen Ende zu absoluter Höchstform aufläuft und wie ein Bastard aus Hevunzu sutôrî und Tōkyō X Erotica wirkt. (chl)