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None Shall Escape

None Shall Escape USA 1944, R: André De Toth, B: Lester Cole, nach einer Story von Alfred Neumann und Joseph Than, K: Lee Garmes, D: Marsha Hunt, Alexander Knox, Henry Travers, Erik Rolf, Richard Crane, 85‘ · 35 mm, OF FR 20.11. um 18.30 Uhr · Einführung: Fabian Tietke Der Werdegang des ehemaligen Reichskommissars in Polen Wilhelm Grimm, erzählt von mehreren Zeugen, die vor einem internationalen Gerichtshof aussagen: Die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg empfindet Grimm als eine massive Demütigung. Sie überlagert sogar den Schmerz über den Verlust eines Beines. Sein Heimatort an der Ostgrenze ist inzwischen polnisch. Grimm exponiert sich als radikaler Revanchist, wird von seiner Verlobten, einer polnisch-stämmigen Jugendfreundin, verlassen, rächt sich mit der Vergewaltigung an einer Minderjährigen, taucht anschließend unter und macht in der NSDAP Karriere. Ab 1939 lässt er, jetzt als Sieger in seinen Heimatort zurückgekehrt, die polnische Bevölkerung ausplündern – und befiehlt, ein Massaker an deportierten Juden vorzunehmen. De Toth arbeitete als Newsreel-Kameramann während der deutschen Invasion in Polen. None Shall Escape, bereits in der zweiten Jahreshälfte 1943 für Columbia gedreht, ist ein filmischer Vorgriff auf die Nachkriegszeit. Der Drehbuchautor Lester Cole bezog sich auf eine Rede von Präsident Roosevelt vom 5. Oktober 1942, die ihren unpopulären Höhepunkt in der Forderung hatte, Nazifunktionäre und ihre Gehilfen der ordentlichen Strafgerichtsbarkeit zu überstellen – „wie andere Mörder auch." (re)