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Operette

Operette D 1940, R: Willi Forst, B: Willi Forst, Axel Eggebrecht, K: Hans Schneeberger, D: Willi Forst, Maria Holst, Dora Komar, Paul Hörbiger, 107’ ? 35mm DI 30.07. um 20 Uhr + DO 01.08. um 20 Uhr Über das NS-Unterhaltungskino schreibt Rainer Rother: „Das eskapistische Kino ist immer ideologisch, eindeutig ist es fast nie: Die Genres offerieren ambivalente Angebote auch noch im Stadium ihrer propagandistischen Überformung.“ Das trifft auch auf Willi Forsts Wiener-Operetten-Trilogie zu, die nach dem „Anschluss“ Österreichs im Auftrag der 1938 gegründeten Wien-Film GmbH entstand und in ihrer politisch-ästhetischen Funktion opak bleibt. Das Ziel dieser erfolgreichen Prestigeproduktion war nicht bescheiden: Das historische Operettengenre sollte mit filmischen Ausdrucksmitteln rehabilitiert werden. Der erste Teil Operette ist in seiner selbstbezüglichen Struktur prototypisch. Die Schauspielkarriere des Protagonisten Franz Jauner ist mit jener der Theaterdirektorin Marie Geistinger verzahnt – trotz divergierender Ansichten: Während Geistinger Liebe und Arbeit getrennt hält, glaubt Jauner an die Synthese von Kunst und Leben. Die „totale Operette“ realisiert Regisseur und Jauners Alter Ego Willi Forst schließlich in einer finalen Überblendung von Bühne und Zuschauerraum. (cv)