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Pet z milionu

Pet z milionu Fünf von einer Million CSSR 1959, R: Zbynek Brynych, B: Vladimír Kalina, K: Jan Curík, M: Jirí Sternwald, D: Jaroslav Marvan, Jan Tríska, František Kreuzmann, Josef Beyvl, Hermína Vojtová, Vlastimil Brodský, Valentina Thielová, Hanuš Bor, Jan Curík, Zbynek Brynych, 103‘ · DCP, OmU SO 02.07. um 20.30 Uhr Fünf Episoden aus dem Prager Alltag: Der Generationenkonflikt erfährt eine lebensgefährliche Zuspitzung, zumal er sich zwischen einem Dachdeckermeister und seinem Lehrling auf dem Turm einer Kathedrale zuträgt; ein Gelegenheitsarbeiter freut sich auf den sonntäglichen Autoausflug mit seinem Sohn; ein Paar schwelgt zum fünfjährigen Jubiläum in Erinnerungen; zwei Vorstadtmusiker schlagen sich mit Auftritten bei Hochzeiten durch; ein Mädchen begegnet kurz vor dem Einstieg in den Berufsalltag im Feriendorf hinter der Stadt der ersten Liebe. In seinem zweiten Langfilm baut Brynych den lyrischen Realismus des Erstlings Vorstadtromanze als Panorama aus, wobei vor allem die zarte Delikatesse der letzten Episode Spinnwebe vom Streben nach (noch) Größerem erzählt: einer künstlerischen Freiheit und Unabhängigkeit, die Brynychs erstaunliche Experimente der nächsten Dekaden prägen – von den präzisen, unheimlichen Unterdrückungs-Analysen seiner „NS-Trilogie“ bis zu den entfesselten Genre-Variationen in Westdeutschland. Persönlich sei ihm der idealistische Enthusiasmus seiner Anfänge näher gewesen, erzählte Brynych später, aber man müsse der Gegenwart mit den angemessenen Mitteln in die Augen sehen. (chh)