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Jan Gympel
Eintritt frei

Rosenmontag ist kein Feiertag

Per Telegramm kündigen sich dem Kölner Hundesteuerinspektor Joseph Völz Gäste an, und das auch noch, während sich der Karneval dem Höhepunkt nähert: George Völz, den Joseph in dem vorangegangenen Film Der lange Weg der Freiheit in Bennington, Vermont, kennengelernt hatte, und dessen frisch Angetraute kommen zum Gegenbesuch. Dort entwickelt sich für den Gast eine Ehekrise mit seiner sehr sensiblen Frau, derweil Joseph eigene Sorgen hat: „Dat Jrete“, seine Tochter, hat sich einen neuen Mann zugelegt und ohne Vaters Wissen einen Friseursalon eröffnet.

Der vierte und letzte Film der kleinen Reihe um den dauernörgelnden Besserwisser Völz wurde teils während des Karnevals 1978 gedreht und vom ZDF am 11.11. des Jahres, einem Sonnabend, um 20.15 Uhr erstgesendet. Wieder gingen die Reaktionen der professionellen Fernsehkritik weit auseinander. Thomas Thieringer klagte in der Süddeutschen Zeitung (13.11.1978): „Der Mann ist doch unbezahlbar – warum nur muß er nach diesem als Warnung vorweggenommenen ‚traurigen’ Karnevalsabenteuer seine Fernsehkarriere beenden? Wann immer in den letzten fünf Jahren Robert Wolfgang Schnell seinen Kölner Joseph Völz vor die Kamera zerrte (insgesamt leider nur viermal!), war ganz schön ‚wat los’ auf dem Unterhaltungssektor: ein Original-Spießer, ein Plattheiten-Philosoph, ein einsamer Gemütlichkeitsfanatiker war zu besichtigen und lachend zu bestaunen.“ (gym)