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Sud narodow / Das Gericht der Völker

Sud narodow Das Gericht der Völker UdSSR 1946, R: Roman Karmen, Jelisaweta Swilowa, K: Roman Karmen, Boris Makasejew, Sergei Semjonow, Viktor Schtatland, Sprecher: L. Chmara, 61' · 16 mm, engl. Fassung SA 21.11. um 19 Uhr Beginnt die amerikanische Produktion zu den Nürnberger Prozessen, Nuremberg and its Lesson for Today, mit Bildern des zerstörten Europas, so stehen am Anfang von Sud narodow Aufnahmen der Roten Armee, die Berlin befreit. Es folgen Bilder der Verhaftung von Nazifunktionären und eine Rückblende auf die symbolische Bedeutung Nürnbergs als Stadt der Parteitage. Schließlich Aufnahmen aus dem Gefängnis, in dem die Hauptkriegsverbrecher auf den Prozess warten. Die Struktur des Films im Ganzen und die Darstellung des Prozesses ähneln der von Nuremberg and its Lesson for Today, doch Karmen und Swilowa setzen eigene Akzente. Sud narodow orientiert sich stärker an den sowjetischen Dokumentarfilmen der Zeit. Die Bilder vom Kriegsverlauf und der Befreiung der Konzentrationslager waren Jelisaweta Swilowa bereits von ihrer Arbeit an Oswjenzim und Berlin vertraut. Die im Film verwendeten erbeuteten Bilder aus nationalsozialistischen Wochenschauen mussten sich Swilowa und Karmen hingegen erst erschließen. Karmen berichtet dazu: „Als ich an dem Film Das Gericht der Völker arbeitete, wandte ich mich erstmalig nach dem Kriege den erbeuteten faschistischen Filmdokumenten zu (...). Ich fand Episoden, in denen jene im Glanze vergangener Größe erschienen, die jetzt hinter der eichenen Barriere der Anklagebank saßen.“ (ft)