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The Four Horsemen of the Apocalyse

The Four Horsemen of the Apocalyse US 1921, R: Rex Ingram, B: June Mathis, D: Rudolph Valentino, Alice Terry, Pomeroy Cannon, 102‘ · 35mm, engl. ZT DO 18.04. um 20 Uhr · Am Flügel: Richard Siedhoff · Einführung: Philipp Stiasny Das Hollywood-Epos The Four Horsemen of the Apocalyse erzählt vom Aufstieg und Niedergang einer argentinisch-französisch-deutschen Familie im Zeitalter des Nationalismus und des Ersten Weltkriegs. Es zeichnet sich nicht nur durch eine hervorragende Ausstattung und aufwendige Kriegsszenen aus, es machte auch Hauptdarsteller Rudolph Valentino zum umschwärmten Star. Dafür sorgte nicht zuletzt eine der vielleicht berühmtesten Tango-Szenen der Filmgeschichte. In Deutschland war der Film jedoch wegen eines ihm vorauseilenden Skandals jahrzehntelang nicht öffentlich zu sehen. Kein Verleiher traute sich, The Four Horsemen of the Apocalyse in die Kinos zu bringen. Die Presse warf dem Film vor, sich der deutschfeindlichen Stereotype der „Hunnenpropaganda“ des Weltkriegs zu bedienen. Der Kinematograph vom 12.12.1922 nannte ihn den „Prototyp aller Hetzfilme“ und der Berliner Lokal-Anzeiger wütete am 12.9.1926 voller Pathos, das Werk sei „umwittert vom Ludergeruch verwesender Lüge.“ Sogar das Auswärtige Amt intervenierte und versuchte über seine Botschaften, Vorführungen in anderen Ländern zu unterbinden – vergeblich: The Four Horsemen wurde ein globaler Blockbuster und war einer der erfolgreichsten Stummfilme überhaupt. (kn)