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... und der Amzonas schweigt

… und der Amazonas schweigt BRD/BRA 1963, R/B: Helmuth Manuel Backhaus, Franz Eichhorn, K: Edgar Eichhorn, D: Barbara Rütting, Harald Leipnitz, 83‘ · 35mm SO 16.07. um 18 Uhr · Einführung: Olaf Möller Franz Eichhorn gehört zu den großen Enigmen des deutschen Kinos: Ein Abenteurer-Filmemacher, den es gemeinsam mit seinem Bruder Edgar in den Zwischenkriegsjahren nach Brasilien verschlug, wo er in den 1930ern und 1940ern Kulturfilme herstellte sowie an Projekten wie etwa Eduard von Borsodys Kautschuk (1938) mitarbeitete. Die 1950er Jahre hindurch bis in die frühen 1960er hinein realisierte Franz Eichhorn etwas mehr als eine Handvoll Spielfilme, bis auf die Iff-Petrov-Adaption Treze Cadeiras (1957) allesamt als bundesdeutsch-brasilianische Koproduktionen und stets um dieselbe Geschichte kreisend: Was passiert Fremden, wenn sie sich in den Urwald verlieren? In … und der Amazonas schweigt finden wir gleich zwei Fremde: Susanne, die nach den Mördern ihres Vaters sucht, und Pedro, einen quasi in die Landschaft und Kultur hineingewachsenen wilden Gesellen, dem das Dasein in der fernen deutschen Heimat nichts mehr zu bieten scheint. Sie beide bekommen es mit einem besonders verschlagenen Halunken zu tun: dem Grünen Napoleon ... Es verwundert nicht, dass ausgerechnet Michel Mourlet, eine Schlüsselfigur der französischen Off-Filmkultur der 1950er Jahre, als bislang einziger auf Eichhorns Genie hingewiesen hat: entspricht dessen dramatisch-kristalline Regie doch dem Ideal seiner Cinephilen-Fraktion, den MacMahonisten. (om)