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Verbotene Filme

Der Dokumentarfilm des Historikers und Regisseurs Felix Moeller untersucht jene rund vierzig Filme aus der Zeit des Nationalsozialismus, die sich seit 1966 vor allem im Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung befinden und deren öffentliche Aufführung unter dem Vorbehalt einer sachkundigen Einführung und Diskussion steht. Verboten sind diese Filme – fast ausschließlich abendfüllende Spielfilme – allerdings nicht. Anhand längerer Ausschnitte aus prominenten Vorbehaltsfilmen wie Hitlerjunge Quex (1933), Jud Süß (1940), Ich klage an (1941) und Kolberg (1945) arbeitet Moeller deren propagandistische Botschaften heraus. Er dokumentiert Publikumsreaktionen bei Vorführungen in Deutschland, Frankreich und Israel und spricht mit Aussteigern aus der rechten Szene sowie Verwandten von Künstlern, die an Vorbehaltsfilmen beteiligt waren. Zusammen mit den Einschätzungen von Regisseuren, Filmwissenschaftlern und Historikern entsteht ein vielstimmiges Meinungsspektrum zu der Frage, wie mit diesem filmhistorischen Erbe umgegangen werden soll. (jg)