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Philipp Stiasny

Vier Kurzfilme aus dem zweiten Jahr der Diktatur. Es geht um ungebetene Gäste in den eigenen vier Wänden, um Eindringlinge und Störenfriede. Wie wird man sie wieder los? Mit Witz und Charme, mit Ausreden und schierer Gewalt. Zuerst erweist sich der neue Butler (Theo Lingen) als entsetzlicher Schnösel, der das Privatleben des Hausherrn (Werner Finck) auf den Kopf stellt (Herr oder Diener). Dann drängt sich eine schöne Unbekannte in die Wohnung von Rudi Mahler (Rudolf Platte), der eigentlich seine Verlobte und deren Mutter erwartet. Eine Ausrede muss her! (Herr Mahler in tausend Nöten) Ein Klappsofa und die Verkettung verrückter Zufälle versetzen den noch gar nicht richtig angezogenen Herrn Bobby (Walter Gross) in die Wohnung eines bekannten Sängers. Es klingelt an der Tür, und eine junge Autogrammjägerin lächelt Bobby an (Bitte ein Autogramm). Wie eine Maus den Haushalt der Familie Wagerecht ins Chaos stürzt und die Autorität des Patriarchen (Gerhard Dammann) anknabbert, zeigt der letzte Film. Ein Fachmann soll Mausi zur Strecke bringen (Mausi). Phil Jutzi, der Regisseur dieser vier Filme, hatte sich vor 1933 einen Namen mit gesellschaftskritischen Filmen im Arbeitermilieu gemacht, die von den neuen Machthabern gleich verboten wurden. Jutzi trat zwar in die NSDAP ein, doch seine Arbeitsmöglichkeiten waren eingeschränkt. Mit Kurzkomödien fürs Beiprogramm hielt er sich über Wasser. (ps)

Herr oder Diener?

Herr Mahler in tausend Nöten

Bitte ein Autogramm

Mausi