Direkt zum Seiteninhalt springen

Yek etefaghe sadeh/ A Simple Event

Yek etefaghe sadeh A Simple Event IR 1974, R/B: Sohrab Shahid Saless, K: Naghi Massumi, D: Mohammad Zamani, Ane Mohammad Tarikhi, Habibollah Safarian, Hedayatollah Nawid, 80’ · 35 mm, OmeU DI 31.05. um 20 Uhr + FR 01.07. um 20.30 Uhr · Einführung am 31.05.: Bert Schmidt Ein kleiner Ort irgendwo am kaspischen Meer; eigentlich nur ein paar ärmliche Hütten im ewigen Brachland. In einer der Hütten wohnt eine Familie: Der Vater hält sich und die seinen mit illegaler Fischerei gerade so über Wasser, die Mutter ist krank. Der Film folgt in langen, ruhigen Einstellungen, die sich Schritt für Schritt zu einem feinsinnig rhythmisierten Alltagsmosaik zusammensetzen, dem zehnjährigen Sohn auf seinen Fußwegen, auf Passagen zwischen langsam eskalierender Familientristesse, Schulterror und gelegentlichen Straßenerlebnissen. Schon in seinem ersten Langfilm etabliert Saless die zentralen Konstanten seines Werks: eine strenge, ganz auf die unmittelbare Kraft des Visuellen vertrauende Bildsprache – im gesamten Film werden kaum zwei Dialogsätze gesprochen; einen naturalistisch-minimalistischen Schauspielstil, dem alle psychologischen Kurzschlüsse fern sind; und vor allem einen Blick auf gesellschaftliche Außenseiterschaft, der gleichzeitig auf Distanz bedacht und doch absolut solidarisch ist mit der existentiellen Einsamkeit der Protagonisten. (lf)