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Wie die musikalischen Komödien Lustige Burschen und Wolga-Wolga von Grigori Alexandrow gehört auch Zirkus bereits damals zu den Klassikern des sowjetischen Unterhaltungskinos. Ljubow Orlowa, das weibliche Idol des stalinistischen Films (und Ehefrau des Regisseurs), spielt eine amerikanische Zirkuskünstlerin, die mit ihrem dunkelhäutigen Kind in der Sowjetunion Zuflucht findet und dort zum Star aufsteigt. Alexandrows Filme quellen nur so über von Musik, Bewegung und Inszenierungslust. Doch in Deutschland waren sie völlig unbekannt. Umso erstaunter reagierten Presse und Publikum auf Zirkus, dessen deutsche Synchronfassung monatelang die Berliner Kinos füllte: „Das ist ein sowjetischer Beitrag zur Frage der Verschiedenheiten in der großen Völkerfamilie – mit der selbstverständlichen Achtung und Anerkennung des Daseinsrechtes aller Menschen. Aber was der übrigen Kulturwelt schon immer als Selbstverständlichkeit galt, das war ja in Deutschland zwölf Jahre außer Kurs gesetzt, und so könnte man diesen Film aus dem Jahre 1936 für eine drastische Antwort auf den Hitlerschen Rassenhaß halten“ (Albert Hirte, Berliner Zeitung, 15.2.1946).

Neben Vitamine an der Straße, einer Anleitung zur Selbstversorgung mit Gemüse, dreht sich das Vorprogramm um die Landtagswahlen in der sowjetischen Zone im Oktober 1946. (fl)

Zirkus


SU 1936
35mm
DF

R/B: Grigori Alexandrow, K: Boris Petrow, Wladimir Nilsen, D: Ljubow Orlowa, Leonid Utjosow, 81‘ · 35mm, deutsche Synchronfassung von 1946

Der Augenzeuge Nr. 23


D (Ost) 1946
35mm
OF

16‘

Vitamine an der Straße


D (Ost) 1946
35mm
OF

R: Hans Cürlis, 12‘