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„Sachlich, kritisch und optimistisch“ – dieser griffige Slogan einer in der DDR populären Wirtschaftskolumne könnte auch über dem filmischen Werk von Karlheinz Mund stehen. Für seine Dokumentarfilme suchte Mund sich Protagonisten aus dem DDR-Alltag. Ihnen trat er auf Augenhöhe entgegen. Ihr Leben, Denken und Empfinden hat er aus erster Hand gedreht. Das bedeutet für Karlheinz Mund: genaues Hinsehen – auf Menschen und auf das, was sie tun und wie sie es tun. Er zeigt es aufmerksam, ohne Gloriole und ohne Patina, durchweg sensibel. So entsteht mitunter eine spröde Sachlichkeit, die anrührt und die gerade daraus ihren Wert bezieht. Munds genaues Hinsehen brachte es mit sich, dass seine Filme manche Widersprüche und Schwierigkeiten erfassten, mit denen es seine Protagonisten im Alltag zu tun hatten. Aus Aufrichtigkeit erwuchs Kritik. Folgerichtig wurde Mund zu einem kritischen Chronisten.

Anlässlich seines 80. Geburtstags widmet das Zeughauskino Karlheinz Mund eine von Günter Agde kuratierte Werkschau, die in einem Querschnitt seines über 60 Filme umfassenden Lebenswerks von Munds 1963 an der Babelsberger Filmhochschule entstandenen Diplomfilm bis zum Portraitfilm Das Bergwerk – Franz Fühmann aus dem Jahr 1998 reicht.

Wir danken der Rosa-Luxemburg-Stiftung für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung dieser Werkschau.

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