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Unter dem Titel „Lob der Charge“ rühmte der Berliner Filmkritiker Rudolf Arnheim 1931 die besondere Qualität, den Witz und Eigensinn der vom Publikum bejubelten Nebendarsteller im Kino der Weimarer Republik. Vor allem dachte er dabei an Komiker wie Siegfried Arno, Szőke Szakáll und Otto Wallburg, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft nach der nationalsozialistischen Machtergreifung allesamt aus Deutschland fliehen mussten. Anknüpfend an unsere Filmreihe Lob der Charge im April 2023, die sich der deutschen Tonfilmkomödie zwischen 1930 und 1933 widmete, fragen wir nun: Wie ging es in der frühen NS-Zeit mit den in Deutschland verbliebenen komischen Chargendarstellern weiter? Welche Typen waren fortan gefragt? Worüber durfte und sollte gelacht werden, nachdem Propagandaminister Joseph Goebbels die Kontrolle über das deutsche Filmschaffen erlangt hatte? Was war witzig im „Dritten Reich“? Kurz gelacht geht diesen Fragen nach und fasst einen damals rasch anwachsenden Korpus von Filmen ins Auge: die Kurzkomödien im Beiprogramm der langen Spielfilme. Hier begegnen wir Stars der Kabarettbühnen, beliebten Nebendarstellerinnen und aufstrebenden Talenten – von Senta Söneland und Lotte Werkmeister bis Grethe Weiser, Werner Finck und Theo Lingen.

Rückblick