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Abschied

BRD 1966, R: Peter Lilienthal, B: Günter Herburger, Peter Lilienthal, K: Michael Ballhaus, M: Albert Mangelsdorff, D: Max Haufler, Angelika Hurwicz, Andrea Grosske, Peter Nestler, Ingrid Mannstaedt, Heinz Meier, 72’ Peter Lilienthal verbindet man heute vor allem mit politisch engagiertem Kino, das sich mit dem Faschismus und der Geschichte Südamerikas auseinandersetzt. In den „Sixties“ hatte er hingegen das Image eines Avantgardisten mit notorischem Hang zu „Manierismen“, galt als „einer unserer begabtesten Fernsehregisseure“ (K.H., Der Abend, 4.3.1966) oder als „des Fernsehens liebstes Wunderkind“ (Horst Windelboth, Berliner Morgenpost, 5.3.1966): Die von ihm – oft für den SFB – inszenierten Werke waren teils verspielt, teils sperrig, insgesamt wenig massenkompatibel. Während derartige Arbeiten heute wohl allenfalls noch im Nachtprogramm gezeigt würden, liefen sie vor einem halben Jahrhundert zur Hauptsendezeit. Abschied, 1965 in West-Berlin gedreht, schildert zunächst weitgehend wortlos die Aktivitäten einiger Hinterbliebener einer kürzlich Verstorbenen. Die zweite Hälfte des Films ist dann die kammerspielartige Darstellung des von Missverständnissen und Missgunst bestimmten Aufeinandertreffens dieser Personen bei der armseligen kleinen privaten Trauerfeier. Die Geschichte schrieb Günter Herburger, die Kamera führte der junge Michael Ballhaus, die Musik stammte von Albert Mangelsdorff. In Nebenrollen agierten der später bei Loriot unter anderem als Lottogewinner Erwin Lindemann bekannt gewordene Heinz Meier sowie der junge Peter Nestler in einem seiner letzten Auftritte als Schauspieler. Eine Gastrolle als Gebrauchtwagenhändler übernahm Will Tremper. (gym) Dank an Gemini Film & Library, Gerhard Schmidt DI 13.01. um 20 Uhr + FR 16.01. um 19 Uhr · Einführung: Jan Gympel