Direkt zum Seiteninhalt springen
Einführung und Gespräch: Ulrike Weckel

Bei der Befreiung der nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager dokumentierten alliierte Kamera-Einheiten die Massenverbrechen so genau wie möglich. „Bilder, so die Hoffnung, könnten der Welt besser als Worte Eindrücke vom ansonsten kaum Vorstellbaren vermitteln“, stellt Ulrike Weckel dazu fest. Im Unterschied zum restlichen Deutschland konnte die Berliner Bevölkerung im ersten Jahr nach dem Krieg gleich drei aus diesen Aufnahmen montierte Filme sehen: In der ersten Augustwoche 1945 lief im Marmorhaus zweimal täglich der sowjetisch-polnische Film Maidanek. Mitte September startete der sowjetische Filmverleih Sojusintorgkino in 30 Berliner Kinos Auschwitz. In der letzten Märzwoche 1946 brachte schließlich die amerikanische Militärregierung in allen 51 Kinos ihres Sektors den Film Die Todesmühlen zur Aufführung, der anders als seine auf einzelne Orte fokussierten Vorgänger Aufnahmen aus verschiedenen Lagern – die teils auch in Maidanek und Auschwitz zu sehen sind zu einer Narration verbindet. (fl)

Ulrike Weckel ist Professorin für Fachjournalistik Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Autorin des Buches Beschämende Bilder. Deutsche Reaktionen auf alliierte Dokumentarfilme über befreite Konzentrationslager (2012).

Maidanek – Friedhof Europas


SU/PL 1944
35mm
DF

15‘

Auschwitz


SU 1945
35mm
DF

21‘

Die Todesmühlen


US/D (West) 1945
35mm
DF

22‘