Botschafter der Musik
BRD 1951, R: Hermann Stöss, K: Edgar Ziesemer, Ton: Rudolf Schmölling, 77’ · 35 mm
Vorprogramm:
Das Weltkonzert I. Ouvertüre zu der Oper „Wilhelm Tell“ von Gioachino Rossini D 1932, R: Eberhard Frowein, 298 m, 11’ · 35 mm
Die Geschichte der Berliner Philharmoniker vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Abstrakte Lichtspiele, Mehrfachbelichtungen, Naturaufnahmen und tänzerische Interpretationen ergänzen die zum Teil längeren Aufnahmen des Orchesters unter Bruno Walter, Sergiu Celibidache und Wilhelm Furtwängler. Der Film deutet ihre Musik zivilisationskritisch als Gegenpol zur „Lärmhölle des übermechanisierten Zeitalters“ und die gefeierten Auslandstourneen als Verwirklichung einer „europäischen Gemeinschaft“. Die Radioübertragungen der ausverkauften Nachkriegskonzerte im Steglitzer Titania-Palast überhöht er als Gleichnis für den Wiederaufbau Westberlins: „Und während im Berliner Titania-Palast schon bei den ersten Klängen des Meistersinger-Vorspiels das im jahrelangen Grauen versteinte Herz der Befreiten sich allmählich löst, dringt die Musik über den Sender hinaus in die Welt. Das Orchester wird zur Stimme seiner Stadt und ihrer Menschen. Und sichtbar für die ganze Welt schält sich aus einer Kruste von Schutt und Asche das unversehrte Menschenbild der freien Stadt Berlin.“ – Im Vorprogramm dirigiert Professor Dr. Max v. Schillings das Berliner Sinfonie-Orchester in einer Aufnahme von 1932. (jg)
DI 02.09. um 20 Uhr + DO 04.09. um 20 Uhr · Einführung: Jeanpaul Goergen