
In einem lediglich Männern vorbehaltenen Ritual fängt Wally (Heidemarie Hatheyer), die Protagonistin in Hans Steinhoffs Heimatfilm, einen Geier aus dessen Nest. Der imposante Vogel wird fortan ihr Begleiter, weshalb die Almbewohner der mutigen Frau den Spottnamen Geierwally geben. Doch Wally gelingt es, sich den Zumutungen und Erwartungen der Dorfwelt wie auch ihres Vaters zu entziehen. Dem Bauern Vinzenz (Leopold Esterle) verweigert sie etwa die Heirat, liebt sie doch den Jäger Josef (Sepp Rist). Als Ausgestoßene muss Wally den Winter gemeinsam mit ihrem tierischen Gefährten in einer Hütte auf der Hochalm verbringen. Ein Film der überwältigenden Naturaufnahmen und der Ambivalenz von Grenzüberschreitungen: Wally stellt sich gegen Hierarchien und wird dabei selbst zu einer autoritären Figur. (sa)
Die Geierwally
- D 1940
- DCP
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R: Hans Steinhoff, B: Jacob Geis, Alexander Lix, nach dem gleichnamigen Roman von Wilhelmine von Hillern, K: Richard Angst, D: Heidemarie Hatheyer, Eduard Köck, Sepp Rist, Winnie Markus, 104'