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Die Koffer des Herrn O. F.

Die Koffer des Herrn O. F. D 1931, R: Alexis Granowsky, B: Léo Lania, K: Reimar Kuntze, Heinrich Balasch, M: Karol Rathaus, Erich Kästner, D: Alfred Abel, Hedy Kiesler (= Hedy Lamarr), Peter Lorre, Harald Paulsen, Ludwig Stössel, 80‘ · 35mm DI 17.09. um 20 Uhr + SO 22.09. um 16 Uhr · Einführung am 17.09.: Marco Ebert Die geistreiche Kapitalismusgroteske des sowjetischen Exilanten Alexis Granowsky ist nicht nur thematisch auf der Höhe ihrer Zeit, souverän bedient sich der Regisseur auch der poetischen Verfahren der Avantgarde, von Walter Ruttmann bis Bertolt Brecht. Nachdem sie in Geld auf der Straße nur wortlos ein Champagnerglas leeren durfte, gibt Hedy Lamarr, damals noch Kiesler, in den Jofa-Studios in Berlin-Johannisthal ihr Filmdebut. Die ganze Welt leidet unter der Wirtschaftskrise. Nur die Kleinstadt Ostend boomt und mausert sich zur Metropole. Der Grund für diese Hausse sind 13 herrenlose Koffer, die im Grand Hotel des verschlafenen Kaffs angekommen sind und deren Initialen „O.F.“ der Zeitungsredakteur Styx (Peter Lorre) einem Milliardär andichtet. Als die aufgebrachten Bewohner nach dem Grund für dessen offensichtlich bevorstehenden Besuch fragen, springt der Bauunternehmer Stark (Harald Paulsen) ein: Bauen wolle er natürlich. So beginnt in Ostend ein Immobilienboom und mit Fortschrittsglaube und Zukunftsvisionen zieht auch die Erotik in die Stadt ein. Elf Waggons Büstenhalter und 40 Waggons Spezialartikel sind per Expresszug auf dem Weg nach Ostend. Nur Helene (Lamarr) stöhnt skeptisch: „Es sind alle verrückt geworden!“ (sa)