Erziehe Dich selbst!
Erziehe Dich selbst!
Gesundheit, Körper und Selbstoptimierung in den 1920er Jahren Opel-Woche 51 D 1927, 10‘ · 35mm Lustige Hygiene Nr. 8 D 1930, B: Curt Thomalla, 7‘ · 35mm Wie bleibe ich gesund? Teil 1: Hygiene des häuslichen Lebens D 1922, R: Curt Thomalla, Nicholas Kaufmann, 25‘ · 35mm Der Muskelmann Wilhelm Emter aus Lörrach D 1925, 10‘ · 35mm Eine Reise ins Schlaraffenland D 1928, R: Fritz Eggers, 7‘ · 35mm Im Reich der Kinder D 1928, 13‘ · 35mm Säuglingswege zu Kraft und Schönheit D 1927, P: Ufa, 7‘ · 35mm Moderne Gymnastik D 1927, R: Ulrich T.K. Schulz, P: Ufa, 8‘ · 35mm Fritzchens Werdegang D 1926, P: Julius Pinschewer, 5‘ · 35mm DI 10.04. um 20 Uhr · Am Flügel: Stephan Graf von Bothmer · Einführung: Philipp Stiasny Ist Zähneputzen eine Privatangelegenheit? Geht es andere etwas an, dass ich abends im Bett gerne noch einen Roman lese? Warum Milch trinken, wenn mir Wein viel besser schmeckt? Warum den Körper trainieren und Morgengymnastik treiben, wenn ich dazu keine Lust habe? Wo hört bei Hygiene, Sport und Ernährung die persönliche Freiheit auf und wo beginnt die „Volksgesundheit“? Im Zeichen von Liberalismus, Ökonomisierung des Lebens und Wandel der Öffentlichkeit befassen sich im 20. und 21. Jahrhundert nicht nur Behörden, Lehrer und Mediziner mit solchen Fragen, sondern vor allem auch die Massenmedien. Einen bedeutenden Schub erhielt diese Entwicklung in Deutschland in den 1920er Jahren – und Film und Kino spielten dabei eine besondere Rolle. Das zeigen auch die Beispiele in diesem bunten Stummfilmprogramm, das um Hygiene, Sport und Ernährung kreist. Zu sehen sind Animations- und Werbefilme, kurze Dokumentationen, Lehr- und Kulturfilme, die die inhaltliche und filmkünstlerische Vielfalt im Umgang mit dem Thema vor Augen führen. Da ein belehrender Zeigefinger auch damals wenig nutzte, setzte man früh auf komische und unterhaltende Elemente und die Mischung von Fiktion und Dokumentation. Ziel war es, das Publikum zu packen und die Botschaft massenwirksam zu vermitteln. Es ist alles dabei: Vom faszinierenden Muskelmann zum jugendlichen Kettenraucher, vom turnenden Säugling zur Trickfilmfigur Leberecht Klug und dem Armeesport der Reichswehr. Das gemeinsame Motto ist: „Erziehe Dich selbst!“ (ps) Eine Veranstaltung des deutsch-französischen ERC-Projekts „The Healthy Self as Body Capital: Individuals, Market-Based Societies, and Body Politics in Visual Twentieth Century Europe“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Berlin) und der Universität Straßburg. Der Eintritt ist frei.
Gesundheit, Körper und Selbstoptimierung in den 1920er Jahren Opel-Woche 51 D 1927, 10‘ · 35mm Lustige Hygiene Nr. 8 D 1930, B: Curt Thomalla, 7‘ · 35mm Wie bleibe ich gesund? Teil 1: Hygiene des häuslichen Lebens D 1922, R: Curt Thomalla, Nicholas Kaufmann, 25‘ · 35mm Der Muskelmann Wilhelm Emter aus Lörrach D 1925, 10‘ · 35mm Eine Reise ins Schlaraffenland D 1928, R: Fritz Eggers, 7‘ · 35mm Im Reich der Kinder D 1928, 13‘ · 35mm Säuglingswege zu Kraft und Schönheit D 1927, P: Ufa, 7‘ · 35mm Moderne Gymnastik D 1927, R: Ulrich T.K. Schulz, P: Ufa, 8‘ · 35mm Fritzchens Werdegang D 1926, P: Julius Pinschewer, 5‘ · 35mm DI 10.04. um 20 Uhr · Am Flügel: Stephan Graf von Bothmer · Einführung: Philipp Stiasny Ist Zähneputzen eine Privatangelegenheit? Geht es andere etwas an, dass ich abends im Bett gerne noch einen Roman lese? Warum Milch trinken, wenn mir Wein viel besser schmeckt? Warum den Körper trainieren und Morgengymnastik treiben, wenn ich dazu keine Lust habe? Wo hört bei Hygiene, Sport und Ernährung die persönliche Freiheit auf und wo beginnt die „Volksgesundheit“? Im Zeichen von Liberalismus, Ökonomisierung des Lebens und Wandel der Öffentlichkeit befassen sich im 20. und 21. Jahrhundert nicht nur Behörden, Lehrer und Mediziner mit solchen Fragen, sondern vor allem auch die Massenmedien. Einen bedeutenden Schub erhielt diese Entwicklung in Deutschland in den 1920er Jahren – und Film und Kino spielten dabei eine besondere Rolle. Das zeigen auch die Beispiele in diesem bunten Stummfilmprogramm, das um Hygiene, Sport und Ernährung kreist. Zu sehen sind Animations- und Werbefilme, kurze Dokumentationen, Lehr- und Kulturfilme, die die inhaltliche und filmkünstlerische Vielfalt im Umgang mit dem Thema vor Augen führen. Da ein belehrender Zeigefinger auch damals wenig nutzte, setzte man früh auf komische und unterhaltende Elemente und die Mischung von Fiktion und Dokumentation. Ziel war es, das Publikum zu packen und die Botschaft massenwirksam zu vermitteln. Es ist alles dabei: Vom faszinierenden Muskelmann zum jugendlichen Kettenraucher, vom turnenden Säugling zur Trickfilmfigur Leberecht Klug und dem Armeesport der Reichswehr. Das gemeinsame Motto ist: „Erziehe Dich selbst!“ (ps) Eine Veranstaltung des deutsch-französischen ERC-Projekts „The Healthy Self as Body Capital: Individuals, Market-Based Societies, and Body Politics in Visual Twentieth Century Europe“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Berlin) und der Universität Straßburg. Der Eintritt ist frei.