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Feuerwerk

Feuerwerk BRD 1954, R: Kurt Hoffmann, B: Herbert Witt, Felix Lützkendorf, Günter Neumann, Erik Charell, K: Günther Anders, M: Paul Burkhard, D: Lilli Palmer, Romy Schneider, Karl Schönböck, Claus Biederstaedt, Rudolf Vogel, Werner Hinz, 98' · 35 mm FR 26.08. um 20 Uhr Das unangekündigte Erscheinen eines verlorenen Sohns nebst Zirkustruppe in der heimatlichen Kleinstadt versetzt eine Fabrikantenfamilie in helle Aufregung, wie sie nur in einem Musical angemessen ausagiert werden kann. Diesem Genre, das im gemächlichen Universum des Schlagerfilms sonst eher wie ein ferner, fremder Stern erscheint, kommt Kurt Hoffmann mit Feuerwerk näher als die meisten seiner deutschen Zeitgenossen, ist sein aufwändiger Farbfilmexzess doch von einigem Existenzialismus unterfüttert. Unter dem Glanz seiner ästhetischen Attraktionen lauert die Sehnsucht auf einen Aus- und Aufbruch, nach Abenteuer und Sex, die Erzählung ist den Individualisten stets ein wenig näher als den Opportunisten. Geheimes Zentrum des Spektakels ist dementsprechend die seinerzeit frisch aus den USA remigrierte Lilli Palmer: Als purpurroter Engel der Sünde scheint sie stets im Begriff, die Bühne, die die Regie ihr bereitet, mit gerissener Unschuld zu sprengen und den braven Bürgern, die sie hartnäckig umgarnen, die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. „Der Film ist ein buntes Allerlei, zu bunt bisweilen, was die Farbe von Eastmancolor betrifft, sonst aber angemessen aufgeputzt mit Humor, Gesang und revueartig ausgeweitetem Zirkustreiben." (Filmdienst, 40/1954). (chd)