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Zu Gast: Danielle Jaeggi

La fille de Prague avec un sac très lourd

Welche Nachrichten kommen ins Fernsehen? Was für Informationen verdienen wie viel Aufmerksamkeit? Und wer entscheidet darüber? Als Milena in Paris ankommt, ist sie guter Dinge, hier verbotene Filme, Musik und Texte aus dem Prager Underground „an den Mann“ bringen zu können. Doch bald muss sie feststellen, dass diese nicht skandalös genug sind, damit die französischen Medien darüber berichten. Sie ist nicht allein der Bevormundung durch einen Fernsehmoderator und der schamlosen Übergriffigkeit eines Journalisten ausgesetzt, sondern auch alltäglicher Belästigung, auf die sie gekonnt beiläufig reagiert. Ein Film, der auch in unserer Medienwelt immer noch aktuell ist und dazu einlädt, über Aufmerksamkeitsökonomien und die Generierung von Bedeutung nachzudenken. Die 1945 geborene Schweizerin Danielle Jaeggi studierte von 1964 bis 1967 am L’Institut des hautes études cinématographiques (IDHEC) in Paris und ist eine der bedeutendsten feministischen Regisseurinnen und Videoaktivistinnen unserer Zeit. Sie war unter anderem Teil des Videokollektivs Les Cents Fleurs, das sich besonders für die Schilderung von Arbeitskämpfen stark machte. (fib)