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Monpti

Monpti BRD 1957, R: Helmut Käutner, B: Helmut Käutner, Gábor von Vaszary, K: Heinz Pehlke, D: Romy Schneider, Horst Buchholz, Mara Lane, Boy Gobert, 101‘ · 35mm FR 14.07. um 20 Uhr + MI 19.07. um 20 Uhr · Einführung am 14.07.: Olaf Möller Hier stehen die Dinge Kopf, wie dem Publikum gleich zu Beginn klar gemacht wird. Während Romy und Hotte fröhlich französisch parlieren, erklärt Erzähler Helmut Käutner, dass man durch ein Filmwunder namens Synchronisation die beiden (sowie überhaupt den ganzen Film) verständlich machen werde – und voilà, schon sind Schneider und Buchholz zu hören. Was wie eine Schnurrpfeiferei wirkt, erklärt in Wirklichkeit die Perspektive des Films: Monpti mag partiell in Paris gedreht worden sein und eine kleine Liebesgeschichte zwischen einem ungarischen Jungen und einem französischen Mädchen erzählen, aber mit dem großen westlichen Nachbar der Bundesrepublik hat das Ganze herzlich wenig zu tun: Monpti ist eine sehr deutsche Phantasie über Frankreich und sein Kino, voller Verdreher und Sprachrumpler wie gleich der Titel selbst: eine lautmalerische Version von mon p’tit. Frankreich ist hier ein Genre bzw. Konzept, keine Wirklichkeit – darin ist Monpti auch gebündelte Kinoseherfahrung: ein Traum davon, wie es wäre, eben dieser sehr spezielle, so sehr bewunderte Andere zu sein, doch ohne sich selbst ganz Preis geben zu müssen. (om)