Schwarzer Kies
Schwarzer Kies
BRD 1961, R: Helmut Käutner, B: Helmut Käutner, Walter Ulbrich, K: Heinz Pehlke, M: Bernhard Eichhorn, D: Helmut Wildt, Ingmar Zeisberg, Hans Cossy, Wolfgang Büttner, Anita Höfer, Heinrich Trimbur, Edeltraut Elsner, Peter Nestler, Gisela Fischer, Max Buchsbaum, Guy Gehrke, Ernst Jacobi, 117' · DCP
MI 13.06. um 20 Uhr + SO 17.06. um 20.30 Uhr
In einem Dorf im Hunsrück wird eine NATO-Militärflugbasis für 6.000 US-Soldaten errichtet. Die Einheimischen hegen wenig Sympathien für die Amerikaner, aber die wirtschaftlichen Interessen gehen vor: Das Geschäft floriert, insbesondere der Barbetrieb samt Prostitution und Schwarzhandel. Mit abgezweigtem Kies für die Flugbahnen will auch LKW-Fahrer Robert Neidhart an Geld kommen. Als er seine ehemalige Geliebte Inge, nunmehr US-Offiziersgattin, wiedersieht, flackert die alte Leidenschaft wieder auf – mit tödlichen Folgen … Der Gipfel des German Noir: Vor allem US-Heimkehrer wie Gerd Oswald, John Brahm oder Robert Siodmak erzählten in den Fünfzigern die Abgründe der Wirtschaftswunderwelt im Zeichen der NS-Vergangenheit, Helmut Käutner setzte nach seinem Hollywood-Zwischenspiel den bedrückenden wie überwältigenden Schlusspunkt. Als schonungslose wie unaufdringlich virtuose Gesellschaftsstudie ist Schwarzer Kies einer der großen Filme seiner Ära, damals wurde er als Desaster und antisemitisches Machwerk attackiert, woraufhin Käutner für den Verleih entschärfende Selbstzensur übte. Gezeigt wird die Urfassung mit der umstrittenen Szene um den die G.I.-Rotlichtbar betreibenden Holocaust-Überlebenden – und dem originalen Finale, dessen Konsequenz noch immer erschüttert. (chh)