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White Cargo

White Cargo US 1942, R: Richard Thorpe, B: Leon Gordon, K: Harry Stradling, M: Bronislau Kaper, D: Walter Pidgeon, Hedy Lamarr, Frank Morgan, Richard Carlson, 88’ · 35mm, OF FR 23.08. um 21 Uhr Kaum eine Rolle sollte so sehr als Beweis für Lamarrs beschränkte Schauspielfähigkeiten dienen wie die der Tendelayo. Und tatsächlich bewegen sich ihr Auftritt durch einen Gaze-Vorhang und das laszive „I’m Tendelayo“ an der Grenze zur Lächerlichkeit (noch Jahre später konnte Lucille Ball mit diesem Satz einen Sketch gestalten). B-Movie- und Tarzan-Regisseur Richard Thorpe lässt kein Klischee der Kolonial-Imagination aus. Während der bärbeißige Plantagenverwalter alles über Tendelayos Verschlagenheit weiß, verfällt ihr der naive Neuankömmling. Und weder der gutherzige, aber alkoholkranke Arzt noch der Missionspriester können ihn davon abhalten. Trotz dieser holzschnittartigen, rassistischen Geschichte fasziniert White Cargo durch eine schwüle Atmosphäre der aufgehobenen Dauer. Sind fünf Monate vergangen oder ist es noch derselbe Abend? Den Verlust zeitlicher Haltepunkte verstärkt der Film durch eine widersprüchliche Rahmenhandlung. Erst die Erinnerung verlebendigt das Bild der Plantage und am Ende behauptet der Umschlag in die Komödie, dass der sadomasochistische Kern der Binnenerzählung in den 1940er Jahren überwunden sei. Einer der erfolgreichsten Filme 1942. (sa)