Deutsch
und statt uns zu begrüßen, sagte er nur: Haben Sie keine Angst, Sie werden nicht weggebracht. Wir konnten ihm keine Fragen stellen, weil er eilig fortging.
Angekommen. Die Bekannten kommen einer nach dem anderen. Es ist noch Morgen, es scheint aber, als ob es schon Nachmittag wäre. Die Sonne schien. Wir stellten unser Gepäck in einer Reihe ab. Fast ¾ der Juden waren bereits dort. Kinder, Alte, Mädchen, meine Tante. Sie saßen, schliefen. Ich schaute dieses Bild an, das mir wie ein Albtraum vorkam. Gerüchte verbreiteten sich. Man munkelte zum Beispiel, dass alle Wertgegenstände und Geld weggenommen werden. Ein Gendarm kam und sagte: Männer und Jungen sollen auf die andere Seite gehen. Wir wussten sofort, dass jetzt nach Geld gesucht wird. Nach einer halben Stunde waren die Mädchen und die Frauen dran. Wir gingen bis zu dem Tor, dort nahm ein Mann die angesagte Summe weg und gab eine Quittung. Dann mussten wir in ein kleines Haus, wo wir durchsucht wurden. Wir wurden an einen abgetrennten Ort geführt. Dort waren bereits mehrere. Die Männer waren getrennt von uns. 11 Uhr, glaube ich. Zum Glück gingen die Sirenen los. Da man nicht auf die Straße durfte, kamen keine Wagen mehr an. Der Postbote kommt und bringt Briefe vorbei. Wir bekamen auch welche von Heszki und Motchi. Zu unserem Gepäck durften wir nicht hin, nur mit der Wache, damit wir nichts versteckten. Die Sonne scheint wunderschön und
English
Instead of greeting us, he just said: Don’t be afraid, you won’t be deported. We couldn’t ask him anything, because he quickly left.
We had arrived. The acquaintances were coming, one after another. It was still morning, but it seemed as if it was already afternoon. The sun was shining. We put our luggage in a row. Almost ¾ of the Jews were already there. Children, old people, girls, my aunt. They sat, they slept. I looked at this scene, which seemed like a nightmare to me. Rumours were spreading. It was rumoured, for instance, that all valuables and money will be taken away. A police officer came and said: Men and boys should go to the other side. We knew immediately that they’ll now search for money. After half an hour, it was the girls’ and women’s turn. We walked up to the gate. There a man took the pronounced sum away from us and gave us a receipt. Then we had to enter a small house, where we were searched. The men were separated from us. 11 o’clock, I think. Fortunately, the sirens started. Since one was no longer allowed on the street, no more carriages arrived. The postman came and dropped letters by. We also received some, from Heszki and Motchi. We were not allowed to go to our luggage, only with the guard, so we wouldn’t hide anything. The sun shines beautifully and