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Feldküche Modell Hf.11, bestehend aus Feldkochherd, Protze und Zubehör, 1914-1918

Mit dieser auch „Gulaschkanone“ genannten Heeresfeldküche wurden im Ersten Weltkrieg die Soldaten mit Eintöpfen, Kaffee und heißer Suppe versorgt.

Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es weltweit militärtaktische Überlegungen, wie man Heere beweglicher machen könne und wie man auch unterwegs die laufende Versorgung der Soldaten gewährleisten könne – ohne dass dies auf Kosten der Zivilbevölkerung ginge. Während etwa in Frankreich jeder Soldat sein eigenes Kochgeschirr mit sich trug, entschied man sich in Deutschland für die Einführung fahrbarer Feldküchen.
 

Die entscheidende Wende brachte 1892 die Erfindung des Feldkochherds durch die in Idar-Oberstein ansässige Firma Fissler. Dieser Herd konnte auf Fahrzeuge montiert werden und setzte sich ab 1908 als mobile Feldküche mehr und mehr durch. 1911 kam die „Heeresfeldküche Modell 1911“ auf den Markt. Sie bestand aus der eigentlichen Feldküche, einem doppelwandigen, holzbefeuerten Kessel mit 200 Liter Inhalt, und einem Vorderwagen, der sog. Protze. Der Schornstein ließ sich zur Seite oder nach hinten klappen, was der Feldküche den noch heute gängigen, volkstümlichen Namen „Gulaschkanone“ verlieh. Die Feldküchen versorgten nicht nur die Soldaten, sie spielten auch für die Zivilbevölkerung in Krisenzeiten eine wichtige Rolle. Zudem waren sie wichtige soziale Mittelpunkte im militärischen Alltag.

Da nach dem Ersten Weltkrieg viele der Feldküchen zivil genutzt und umgebaut wurden, blieben nur wenige Exemplare erhalten. Dieses Exponat wurde ursprünglich vermutlich von der Armee des Königreichs Württemberg in Auftrag gegeben.

Der Museumsverein ermöglichte den Ankauf der Feldküche inklusive Zubehör zur Ausstellung „1914-1918. Der Erste Weltkrieg", die unter hohem Publikumsinteresse 2014 im DHM präsentiert wurde.