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Zwei Wachsreliefs des Kölner Domvikars Kaspar Bernhard Hardy

Die beiden farbig gefassten Wachsreliefs sind Werke des Kölner Domvikars Kaspar Bernhard Hardy (1726-1819) und zeigen „das geizige Weib” und „den alten Bauern”.

Johann Wolfgang von Goethe war begeistert von Hardys aufwendig hergestellten Wachsreliefs und erwarb einige der Figurendarstellungen für seine private Sammlung. Überaus angetan war auch der Kunstsammler Ferdinand Franz Wallraff, der dem Kölner Original 1803 die „Ode an Hardy“ widmete. Kein Zweifel, der Kölner Domvikar und Bildhauer war einer der bedeutendsten Wachsmodelleure seiner Zeit und weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Seine Werke, die zunächst aus Wachsmasse gegossen und dann koloriert wurden, zeigen historische Persönlichkeiten, aber auch Genreszenen und Allegorien.

Das farbig gefasste „geizige Weib in Reichthum“ und der „bey armuth Vergnüter alter“, so die zeitgenössischen Titel, sind typisch für Hardys realistische Bildsprache. Bei dem Wachsporträt des Mannes mit Hut und Krug handelt es sich möglicherweise um den „Bauern mit Weinkrug" aus der Sammlung Heinrich Sebastian Hüsgen, die am 9. Mai 1808 in Frankfurt am Main versteigert wurde.

Der Museumsverein konnte die beiden Wachsreliefs im Jahr 2010 erwerben. So können nun erstmals zwei wichtige Hardy-Werke öffentlich in Berlin ausgestellt werden, eine wichtige Lücke wurde somit geschlossen.