Deutsch
Samstagmittag war unser Tscholent vollkommen verbrannt und nicht essbar, deswegen mussten wir etwas von dem Tscholent der Volksküche holen. Ich wollte noch immer nicht das Mittagessen der Volksküche essen. Samstagnachmittag saßen wir bei Reni Neumann auf dem Stroh, da sie uns ja keinen Stuhl anbieten konnte, und unterhielten uns über unser Zuhause. Sonntag früh hörte Beri von dem siebenbürgischen Gendarmen, mit dem er eine gute Beziehung pflegte, dass wir am nächsten Tag, also am Montag, abreisen würden. Wir wollten es nicht glauben. Montagnacht, wie jede Nacht, gingen die Gendarmen durch die Ställe, also durch unsere Wohnungen, aber in dieser Nacht vergrößerte sich die Wachtruppe mit Offizieren. Ich schlief mit Dóri in einem Bett, weil wir sogar das hatten, ein Bett. Die vielen Wächter kamen uns in der Nacht merkwürdig vor, aber wir schliefen weiter. Am 5. Juni, früh am Morgen, hörten wir diese Frage: Wer ist der Vorstehende? Er solle sofort rauskommen. Wir schreckten auf. Mein Vater sprang auf, zog sich an und ging heraus. Nach einer halben Stunde kam er kalkweiß zurück. Bis dahin sind alle wach geworden. Unser Vater teilte uns die fatale Nachricht mit: Innerhalb von 2 Stunden müssen wir fertig gepackt bereitstehen, wir würden Galánta verlassen. Erneut mussten wir packen. Wir verlassen Galánta, den Ort, wo wir geboren wurden, unser Heimatdorf. Egal, das Leben geht trotzdem weiter. Ich sollte nicht vergessen zu erwähnen, wie wir den istálló, unsere Unterkunft, benannt haben. Wir nannten ihn Hotel Stal. Die Pferdewagen der Gemeinde hielten gegen 8 Uhr vor dem Hotel Stal an und wir packten alles auf den Wagen. Die bepackten Wagen fuhren vor und die Familien folgten ihnen. Der Marsch ging los. In Fünferreihen wurden wir losgeschickt.
English
At noon on Saturday, our cholent was completely burnt and inedible, so we had to get some of the soup kitchen’s cholent. I still didn’t want to eat the lunch from the soup kitchen. In the afternoon on Saturday, we sat with Reni Neumann on the straw, since she couldn’t offer us a chair, and talked about our home. Early on Sunday, Beri heard from the Transylvanian police offer with whom he had a good relationship that we would depart the next day, that is, Monday. We didn’t want to believe it. Monday night, like every night, the police officers went through the stables, that is, through our apartments, but that night, the guard troop was enlarged with officers. I slept with Dóra in one bed, because we even had that, a bed. The many guards seemed strange to us at night, but we continued to sleep. On June 5th, early in the morning, we heard this question: Who is the principal? He is supposed to come out immediately, they said. We startled. My father jumped up, got dressed, and went outside. Half an hour later, he came back and was white as chalk. By that time, everybody had woken up. Our father told us the fatal news: Within two hours, we had to pack everything and be ready, we would leave Galánta. Once again, we had to pack. We left Galánta, the place where we had been born, our home village. Never mind, life goes on anyway. I shouldn’t forget to mention what we called the istálló, our shelter. We called it Hotel Stal. The community’s horse carriages stopped in front of Hotel Stal at about 8 o’clock, and we put everything onto the carriage. The loaded carriages went ahead, and the families followed them. The march began. We were sent off in rows of five.