Wir biegen in unsere Straße ein. Ich kann kaum beschreiben, was für ein Schmerz es war, an unserer Wohnung vorbeizugehen. Vor kurzem waren wir diejenigen, die aus dem Fenster schauten, heute sind es andere. Ich dränge mich vor, im Kaffeehaus lief das Radio, unser Fenster ist geöffnet. Ich will lachen, kann aber nicht, weil ich die traurigen Gesichter meiner Eltern und Geschwister sehe. Selbst Fojvika weinte, mein süßer kleiner Bruder. Wir mussten ein Stück die Hauptstraße entlanglaufen. Auf Wiedersehen, rufen uns Bekannte zu, wir antworten nicht darauf. Wir laufen an dem Haus der Familie Fleischmann vorbei. Ich sehe an einem Fenster meine Freundin Anni Havas, sie wurden dort eingesperrt. Wir kamen am Güterbahnhof an, wo bereits die Viehwaggons auf uns warteten. Und wenn es nur das gewesen wäre. Erstmal mussten wir aber durch die Leibesvisitation. Erst dann werden wir erfahren, was wir mitnehmen dürfen. Wir packen von dem Wagen ab. Montagmorgen, neun 9 Uhr. Ich sitze auf dem Gepäck, esse ein hart gekochtes Ei und warte auf die Durchsuchung. Es war schrecklich.