Deutsch
lernte ich mehrere gleichaltrige Mädchen kennen und wir freundeten uns sofort an. Einige Jungen stießen hinzu. Wir plauderten und lachten, die Zeit verging schnell. Gegen Abend wurde Brot verteilt. Abends stellten wir uns immer raus und unterhielten uns miteinander. Bis dahin glaubte ich, dass wir nur wenige Sachen mitnehmen durften, aber als ich die Erzählung der anderen hörte, erkannte ich, dass uns doch vieles erlaubt wurde. Die Leute aus Szenc durften zum Beispiel nur das mitnehmen, was sie anhatten. Am nächsten Tag ging ich mit der kleinen Tochter von Jutka spazieren. Ein sehr süßes, schwarzhaariges Mädchen. Der arme Karcsi durfte nicht viel Freude an ihr haben, er war ständig im Kriegsfeld. Jutka, die arme, war wieder schwanger. Am meisten taten mir die Kinder leid, sie waren so unschuldig. Ich verbrachte den ganzen Tag mit Plaudern und Herumlaufen. Wir liefen herum, wie ein Spatz, der in einen Käfig gesperrt wurde und auf Freiheit hofft. Die Mädchen hatten mindestens zwei Kleider an. Alle fürchteten, dass wir in jeder Minute weiterfahren müssen und nur das war sicher, was wir am eigenen Leib trugen. Am Nachmittag redete man, dass die Fabrik spätestens am fünfzehnten wieder in Betrieb gesetzt wird. Der Lage und dem Gerede nach müssen wir also erneut unsere Sachen packen. Ich bangte im Voraus. Ich weiß leider, was das Packen bedeutet. Donnerstagnacht fuhren unzählige Züge vorbei. Meine Mutter wachte in der Nacht auf und sagte meinem Vater: Diese Züge kommen wegen uns. Vielleicht, leider müssen wir uns auf das Schlimmste vorbereiten. Sie glaubten, dass wir Kinder schlafen, ich war aber wach und hörte das Gespräch. Und wälzte mich so viel hin und her, dass am Morgen (…)
English
I got to know several girls of the same age, and we immediately became friends. A few boys joined us. We chatted and laughed, time went by quickly. Towards evening, bread was distributed. In the evenings, we always stood outside and talked to each other. Until this point I had thought that we had only been allowed to take a few things with us, but when I heard the stories of the others, I realized that we had been allowed many things. The people from Szenc, for instance, were only allowed to take what they were wearing. The next day I went for a walk with Jutka’s little daughter. She was a sweet, black-haired girl. Poor Karcsi wasn’t allowed to enjoy her presence much, he was constantly in the battlefield. Poor Jutka was pregnant again. I felt most sorry for the children, they were so innocent. I spent the whole day chatting and running around. We ran around like a sparrow that was locked in a cage and was hoping for freedom. The girls wore at least two dresses. Everybody was afraid that we would have to continue our journey any minute and that the only thing that was safe was what we wore on our bodies. In the afternoon, there was talk that the factory would be running again by the fifteenth, at the latest. So according to the situation and the chitchat, we would have to pack our things again. I was worried in advance. My mother woke up at night and said to my father: These trains are coming for us. Maybe, unfortunately, we have to prepare for the worst. They thought that we children were asleep, but I was awake and heard the conversation