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DIE AUSSTELLUNG

In der Ausstellung "Deutscher Kolonialismus. Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart" mit mehr als 500 Exponaten befasst sich das Deutsche Historische Museum erstmals mit den verschiedenen Aspekten des deutschen Kolonialismus. Obwohl das Deutsche Reich von 1884 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 eine der großen europäischen Kolonialmächte war, rückt die koloniale Vergangenheit in Deutschland erst seit wenigen Jahren zunehmend ins öffentliche Bewusstsein.

Die Ausstellung bietet spannende Einblicke in die Interessen, den Verlauf und die Dynamiken der deutschen Kolonialgeschichte und erzählt von den Handlungsräumen, in denen ein breites Spektrum deutscher, afrikanischer und ozeanischer Akteure ihre Ziele und Motive verfolgte.

GEOGRAFISCHES MOSAIK

Aus den allseitig mit Kartenausschnitten beklebten Würfeln dieses Spiels lassen sich jeweils die Karten der fünf Kontinente oder eine Weltkarte zusammensetzen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer heute als Globalisierung bezeichneten wachsenden Verflechtung aller Weltregionen.

Zu diesem Prozess einer Verdichtung der Welt gehörte neben neuen Kommunikations- und Transportmitteln eine Erweiterung und Popularisierung des geografischen Wissens: Europäische Forschungsreisende durchzogen in immer dichterer Folge nahezu alle Weltregionen und verbreiteten mit ihren Reiseberichten Bilder und Vorstellungen anderer Weltgegenden.

Gleichzeitig professionalisierte sich in den Metropolen Europas die Geografie als wissenschaftliche Disziplin und trieb die kognitive Erfassung des Erdraumes und seine kartografische Darstellung voran. Sowohl als praktische Voraussetzung als auch als im Hinblick auf das Denken in zunehmend globalen Kategorien war die Erweiterung des geografischen Wissens, zu dessen Verbreitung das Mosaik spielerisch beitrug, ein wichtiger Kontext des europäischen Kolonialismus.

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