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Dinge verorten

Objekt- und Raumgeschichten aus der Sammlung des DHM (Arbeitstitel)

Für Mai 2026 plant das DHM im Erdgeschoss des Pei-Bau eine Ausstellung zur Sammlungsgeschichte des Hauses.

Wir sind gewohnt, Geschichte als Wahrnehmung in der Zeit und lineare Abfolge zu denken. Sie ist aber ebenso an Orte, Räume und Schauplätze gebunden. Geschichte erzählt nicht nur vom Wandel der Zeiten, sondern auch vom Wandel in Räumen. Die geplante Ausstellung nimmt diese Idee zum Ausgangspunkt. Dazu will sie ausgewählte Objekte/Konvolute nach ihrer Herkunft und ihren Wanderungen befragen und damit Geschichte und Wandel politscher, sozialer sowie kultureller Räume erschließen und anschaulich erzählen.

Im Zentrum der Ausstellung steht die historisch gewachsene Sammlung des Museums, das als ein ebenfalls konstantem Wandel unterliegender historischer Erinnerungsort zugleich die jeweils spezifische Sammelpraxis der Vorgängerinstitutionen des DHM spiegelt: die Ruhmeshalle der preußisch-brandenburgischen Armee (ab 1883), das Heeresmuseum des NS-Regimes (ab 1933), das Museum für deutsche Geschichte der DDR (ab 1952) und die Zusammenführung mit dem 1987 in West-Berlin gegründeten DHM (ab 1990).

Um diesen zentralen Bereich herum gruppieren sich fünf Themenschwerpunkte, die an ausgewählten Objekten unterschiedlichster Epochen das Thema der Verortung im historischen Raum erfahrbar machen. Orte des Sammelns und des Diskurses, wie etwa die frühneuzeitlichen Kunst- und Naturalienkabinette, territorial oder konfessionell definierte Herrschaftsräume, Wirtschaftsräume, die für Handel und Ressourcenerschließung stehen, verschwundene Orte sowie Orte der Zugehörigkeit und der (regionalen oder nationalen) Identität.

In Form von „Fallstudien“ werden signifikante, bewusst zueinander in Spannung gesetzte Stücke der DHM-Sammlung, darunter viel Unbekanntes und noch nie in einer Sonderausstellung Gezeigtes, aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Zeitzeugen-Interviews, eine mediale Aufbereitung der Narrative sowie inklusive Stationen ergänzen die Ausstellung.

Die Ausstellung wird von Dr. Wolfgang Cortjaens, Sammlungsleiter Angewandte Kunst und Grafik, kuratiert.