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Beim Winter-, Oster- und Sommerferienprogramm "LebensMITTElpunkt. Ihre – Meine – Unsere Stadt" lernten sich Berliner Jugendliche und junge Geflüchtete zwischen 14 und 18 Jahren kennen. Gemeinsam besuchten sie an drei Projekttagen das Deutsche Historische Museum und erkundten mit ehrenamtlichen Zeitzeugen und Infopaten geschichtsträchtige Berliner Orte. In Tandems tauschten sich die jungen Geflüchteten und Berliner Jugendlichen über ihren Lebensmittelpunkt Berlin aus. Welche Rolle spielt Migration in Berlin heute und wie war das früher? Wofür standen bekannte Orte in Berlin-Mitte wie der Alexanderplatz oder das Brandenburger Tor in der Geschichte und was bedeuten sie für unseren Alltag? Ihre Ergebnisse setzten die Jugendlichen in selbst gestalteten Ausstellungsboxen kreativ um und stellten diese in einer Abschlussperformance im Jugendclub Werk9 vor. Außerdem wurden die Boxen auf der Website des Projekts MuseobilBOX des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die besten Ausstellungsboxen aus allen drei Runden präsentierten die Jugendlichen zum Projektende gemeinsam vor internationalem Publikum.

Pressestimmen zum Projekt

Berliner Jugendliche und junge Geflüchtete erkundeten Berlin und seine Geschichte

Kennenlernen und Museumsbesuch

"Ich würde das Ferienprogramm Freunden empfehlen, weil man alles über die Geschichte erfahren kann und alles fragen kann. Ich habe alles über Deutschland und Berlin gelernt und richtig verstanden", meint eine dreizehnjährige Teilnehmerin nach dem Programm. Sie kam erst ein Jahr zuvor mit ihrer Familie aus Syrien nach Berlin und freundete sich schnell mit den anderen Teilnehmenden an. Neben dem interkulturellen Austausch wurde auch die historisch-politische Bildung der Jugendlichen gefördert. Beim Besuch im Deutschen Historischen Museum am ersten Tag des Programmes legte Museumspädagogin Martha Zan besonderen Wert darauf, genug Platz für die eigenen Erzählungen und Fragen der Jugendlichen zu lassen. Gemeinsam erkundeten sie Wendepunkte der deutschen Geschichte, die sich im Berliner Stadtbild spiegeln.

Ortserkundung mit älteren Berlinerinnen und Berlinern

Am zweiten Tag erkundeten die Jugendlichen in kleinen Gruppen gemeinsam mit ehrenamtlichen Zeitzeugen und Infopaten bekannte Orte in Berlin-Mitte. Jeder ausgewählte Ort erzählte mindestens einen zentralen Aspekt der deutschen Geschichte: Die Themen reichten von der Rolle des Christentums im Mittelalter am Beispiel der Nikolaikirche, über die nationalsozialistische Bücherverbrennung am Bebelplatz hin zur Friedlichen Revolution am Alexanderplatz. "Mit den Zeitzeugen und den Tandems war es gut, denn es gab keine peinliche Stille", resümierte eine Teilnehmerin aus Deutschland. Der Austausch zwischen den Generationen war besonders für viele der unbegleiteten Geflüchteten eine gute Möglichkeit ältere Deutsche kennenzulernen, wie Julia Fath vom Kooperationspartner Flucht nach vorn bestätigte. Auch bei den Ehrenamtlichen konnten durch den Austausch mit den Jugendlichen Barrieren abgebaut werden.

Ausstellungsgestaltung und Performance

Nach der Ortserkundung gestalteten die Geflüchteten und die Berliner Jugendlichen gemeinsam Ausstellungsboxen. Diese enthielten einen Dreiklang aus einem betrachteten Objekt im Museum, dem erkundeten Ort in Berlin-Mitte und einem mitgebrachten, persönlichen Gegenstand der Jugendlichen. Von gesprayten Bildern, über Fotos und Audioaufnahmen hin zu Tonmodellagen und Zeichnungen waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ihre Ausstellung "LebensMITTElpunkt. Ihre – Meine – Unsere Stadt" präsentierten die Jugendlichen am dritten Tag in einer Performance auf der Bühne des Werk9. Zum Schluss des Projektes tauschten viele ihre Telefonnummern aus. "Ich habe viel Spaß gehabt und neue Leute kennengelernt", bilanzierte ein 17-jähriger Berliner und fasste damit die Stimmung der Gruppe zusammen.