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Die Gaubschat Fahrzeugwerke in Berlin stellten seit den 1920er Jahren Aufbauten für Lastkraftwagen und Omnibusse her und bewarben ihre Produkte mit Plakaten wie diesem aus dem Jahr 1937. 1941 beauftragte das Reichssicherheitshauptamt (RSHA), die zentrale Polizeibehörde, die den Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden organisierte, die Firma mit gasdichten Kastenaufbauten für 20 LKWs. Diese „Gaswagen“ wurden anschließend vom RSHA umgebaut und zur Ermordung von Zivilisten, insbesondere von Patienten in der besetzten Sowjetunion, eingesetzt.

Morde an Menschen mit Behinderung oder chronisch Kranken wurden insbesondere im östlichen Europa von Angehörigen der Einsatzgruppen, Polizei und Militär unter deutscher Besatzungsherrschaft begangen. Diese Verbrechen sind, anders als die im Deutschen Reich unter dem Begriff „Euthanasie“ getarnten Morde, in der deutschen Öffentlichkeit kaum bekannt. Sie offenbaren in besonderer Weise die Verbindung aus menschenverachtendem Weltbild und genozidaler Praxis.