Raub
Teeservice im Bauhausstil, 1920er Jahre, Zinn, 2014 in die Oldenburger Restitutionssammlung gegeben
© Stadtmuseum Oldenburg
2014 übergab eine Privatperson dem Stadtmuseum Oldenburg dieses elegante Teeservice aus Zinn. Es handelt sich vermutlich um geraubtes jüdisches Eigentum aus den Niederlanden, sogenanntes „Hollandgut“. Ab 1942 raubten die Nationalsozialisten in Frankreich, den Niederlanden und Belgien systematisch Möbel und Hausrat geflohener oder deportierter Juden. Anschließend wurden die Besitztümer an „Umsiedler“ in den annektierten Gebieten Polens oder „Bombengeschädigte“ im Reich verkauft oder versteigert.
Raub und Ausplünderung waren Teil der deutschen Kriegs- und Besatzungspolitik. Erbeutet wurde alles, was von Nutzen für die Kriegswirtschaft und die Versorgung der Wehrmacht bzw. der eigenen Bevölkerung war: Nahrungsmittel, Rohstoffe, Bodenschätze, Goldreserven, Staatsvermögen, Infrastruktur, Kunstwerke, Land und Menschen. Bis heute bestehen in vielen ehemals besetzten Ländern Restitutions- und Reparationsforderungen.