Widerstand
Milchkanne mit doppeltem Boden, Ljubljana
© Museum of contemporary history, Ljubljana, Inv. Nr. 4070
Die Milchkanne hat einen doppelten Boden. Jugendliche Angehörige einer Widerstandsgruppe im Ljubljaner Stadtteil Šiška transportierten in diesem Geheimfach illegale Materialien wie Dokumente und Munition. Sie hielten damit Kontakt zu Partisaneneinheiten, die außerhalb der durch Stacheldraht und Wachtürme vom Umland abgetrennten Stadt operierten. Ljubljana war von 1941 bis 1943 italienisch und danach bis Kriegsende deutsch besetzt.
Das Spektrum widerständigen Verhaltens gegen die deutsche Besatzung war sehr breit: Außer bewaffnetem Widerstand ist etwa das Nichtbefolgen von Anordnungen, die Übermittlung von Nachrichten oder das Verstecken von Verfolgten zu nennen. Widerstand wurde zudem oftmals als nationale Praxis verstanden. Dafür standen etwa die Exilregierungen in London, die in ihren jeweiligen besetzten Heimatländern zum Widerstand aufriefen. Der Widerstand gegen die deutschen Besatzer war im ehemaligen Jugoslawien, Polen, der Slowakei und in der Sowjetunion besonders stark. Slowenischen Partisanen gelang es, Teile des Landes dauerhaft zu befreien.