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Als deutsche Truppen am 19. März 1944 Ungarn besetzten, begann für die jüdische Bevölkerung der Holocaust. Die damals 14-jährige Sheindi Ehrenwald aus der Kleinstadt Galánta schrieb vom Tag der Besetzung an auf, wie sie Ausgrenzung, Entrechtung und Ghettoisierung erlebte, was sie dachte und fühlte. Sie schrieb noch während der Deportation im Güterwaggon eines »Sonderzuges», mit dem sie und ihre ganze Familie im Juni 1944 nach Auschwitz-Birkenau kam. Dort ermordete die SS ihre Großeltern, Eltern und Geschwister. Sie und eine ihrer Schwestern bleiben am Leben und wurden zur Zwangsarbeit in ein Werk des Rüstungskonzerns Karl Diehl verschleppt. Sheindi überlebte und konnte ihre Aufzeichnungen auf den Rückseiten von Karteikarten des Rüstungsbetriebs retten.

Die Ausstellung beschreibt anhand von Artefakten und Dokumenten, wie radikal und rapide diese massenhafte Deportation, Ausbeutung und Ermordung der ungarischen Jüdinnen und Juden bis zum Sommer 1944 geplant, organisiert und vollzogen wurde und benennt Täter, die daran mitwirkten. Das wichtigste Element aber ist Sheindis Schicksal, das in ihren Aufzeichnungen greifbar wird.

Das Deutsche Historische Museum zeigt dieses einzigartige und sehr persönliche Zeugnis von Verfolgung und Vernichtung ab dem 23. Januar 2020 in der Ausstellung «Deportiert nach Auschwitz – Sheindi Ehrenwalds Aufzeichnungen». Ihre Geschichte wird in Kooperation mit BILD, die diese in der Videoproduktion «Sheindi’s Diary» dokumentiert hat, erstmals in Deutschland der
Öffentlichkeit präsentiert.