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Begleitend zur aktuellen Ausstellung „Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können” (9.12.22 – 24.11.24) lädt das Deutsche Historische Museum in diesem Jahr regelmäßig zu der Gesprächsreihe „Roads not Taken am ...“ in den Pei-Bau ein.

Am Mittwoch, den 25. Oktober 2023 um 18:30 Uhr spricht die Journalistin und Publizistin Ulrike Herrmann mit dem Historiker Eckart Conze und dem Mitkurator der Ausstellung und Historiker Stefan Paul-Jacobs über „Roads not Taken am
27. Oktober 1961, oder: wie der Konflikt am Checkpoint Charlie den Dritten Weltkrieg auslöst”
.

Sechzehn Stunden lang standen sich am Checkpoint Charlie US-amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber. Die westlichen Alliierten überlegten, ob man Teile der neu errichteten Mauer niederreißen sollte. Eine Gewaltanwendung mit der befürchteten Kettenreaktion bis zum Atomkrieg blieb aus. Welche militärischen Pläne zwischen Wahn und kühlem Kalkül lagen bereits in den Schubladen? Welche Vorkehrungen zum Schutz der Regierung und der Bevölkerung wurden getroffen und empfohlen? Und welche Folgen hatte die Krise am Checkpoint Charlie für die Kuba-Krise nur ein Jahr später?

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: www.dhm.de/roadsnottaken/programm

Nächste Veranstaltung der Gesprächsreihe „Roads not Taken am ...“

Mittwoch, 8. November 2023 um 18:30 Uhr
Roads not Taken am 9. November 1989, oder: wie friedliche Demonstrationen mit Gewalt beantwortet werden und die DDR nicht untergeht
Mit Julia Franke u.a.; Moderation: Ulrike Herrmann

Ein missverständlich vorgelesener Beschluss der Staats- und Parteiführung durch ZK-Sekretär Günter Schabowski – und schon waren die Grenzen der DDR offen. Noch einen Monat vorher stand ein friedlicher Ausgang der Demonstrationen auf der Kippe und eine blutige Niederschlagung der Protestbewegung wie auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking im Raum. Welche Vorkehrungen hierfür hatte das Politbüro der SED schon getroffen, welche geheimen Einsatzpläne gab es bereits? War es die Gewaltfreiheit der Demonstrierenden, ein Machtvakuum zwischen den agierenden Politikern oder reiner Zufall, dass es friedlich blieb und die Revolution glückte?

Die ausstellungsbegleitende Gesprächsreihe wird im Jahr 2024 fortgesetzt. Das gesamte Begleitprogramm kann auf dem DHM-Soundcloud-Kanal nachgehört werden.

Zur Ausstellung:

Ausgehend von zentralen Schlüsselmomenten der deutschen Geschichte präsentiert das Deutsche Historische Museum einen Rückblick auf einschneidende historische Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Tatsächlich erfolgten Wendungen werden dabei mögliche Verläufe gegenübergestellt, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht eingetreten sind. Anhand von 14 markanten Einschnitten der deutschen Geschichte werden die Wahrscheinlichkeiten von ausgebliebener Geschichte gezeigt – verhindert von Zufällen oder dem Gewicht persönlicher Unzulänglichkeiten.

Die Ausstellung beginnt im Jahr 1989 mit der Friedlichen Revolution in der DDR und endet im Jahr 1848, als in Deutschland erstmals der demokratische Aufbruch versucht wurde. In umgekehrter Reihenfolge greift sie Themen wie Ostpolitik, Mauerbau, Kalter Krieg, die Machtübernahme der Nationalsozialisten oder Revolution und Demokratisierung an entscheidenden Kipppunkten auf und erläutert, dass es keineswegs hätte so kommen müssen, wie es schließlich kam. Auf diese Art und Weise erscheinen Wegmarken wie die Stalinnoten von 1952, der Koreakrieg in Verbindung mit der Berliner Luftbrücke 1948/49, die missglückte Sprengung der Brücke bei Remagen 1945, das Attentat auf Adolf Hitler 1944, der Sturz von Reichskanzler Brüning 1932, die Revolution 1918, der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 oder der Deutsche Krieg 1866 in einem neuen Licht.

Diese für ein historisches Museum ungewohnte Perspektive soll es ermöglichen, den Blick für bekannte Fakten und für die grundsätzliche Offenheit von Geschichte als Ergebnis von Konstellationen und Entscheidungen, von Handlungen und Unterlassungen zu schärfen.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Alfred Landecker Foundation entstanden.