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Begleitend zur aktuellen Ausstellung „Staatsbürgerschaften. Frankreich, Polen, Deutschland seit 1789“ lädt das Deutsche Historische Museum am Mittwoch, den 1. Februar 2023 um 19.30 Uhr zu einem besonderen Abend in das Foyer des Pei-Baus ein. In Kooperation mit der Schriftstellerin Olga Grjasnowa und dem Künstler Ayham Majid Agha findet ein etwas anderes „Staatsbankett“ statt: mit sechs Gerichten, deren Zugehörigkeit ungeklärt ist, und literarischen Tischreden von Khaled Alesmael, Enrico Ippolito, Dmitrij Kapitelman, Lana Lux und Elina Penner über (doppelte) Staatsbürgerschaft und Staatenlosigkeit.

Olga Grjasnowa: „Manche Gerichte werden schneller akzeptiert als Menschen, die diese Gerichte zubereiten. Weshalb für die Zugehörigkeit von nationalen Küchen andere Regeln gelten, versuchen wir an diesem Abend mit wundervollen Gesprächspartner*innen herauszufinden.“

Khaled Alesmael ist Autor („Selamik”) und Journalist. Zuletzt erschien 2022 sein zweiter Roman „Ein Tor zum Meer”.

Ayham Majid Agha ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Er lebt seit 2013 in Deutschland und leitete u.a. das Exil Ensemble am Maxim Gorki Theater und das Festival „Hanging Gardens of Oberlandstraße“.

Olga Grjasnowa ist eine Schriftstellerin (u.a. „Der Russe ist einer, der die Birken liebt”, „Die juristische Unschärfe einer Ehe”, „Gott ist nicht schüchtern”) und Professorin für Sprachkunst in Wien.

Enrico Ippolito arbeitet als Journalist beim SPIEGEL-Kulturressort. 2021 erschien sein Debütroman „Was rot war”.

Dmitrij Kapitelman ist freier Journalist, Schriftsteller („Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters”, „Eine Personalie in Kiew”) und Musiker.

Lana Lux lebt als Autorin („Kukolka”, „Jägerin und Sammlerin”) und Illustratorin in Berlin.

Elina Penner ist Autorin und Unternehmerin. 2022 erschien ihr Debütroman „Nachtbeeren“.

Das Menü des „Staatsbanketts” wurde von Olga Grjasnowa zusammengestellt und wird von OKI – Ottos Kochinnovationen umgesetzt.

Der Eintritt für die Veranstaltung von 19:30 Uhr bis ca. 22 Uhr beträgt 20 Euro. Die Platzkapazitäten sind begrenzt. Restkarten sind nach Verfügbarkeit erhältlich: https://www.dhm.de/anmeldung-begleitprogramm-staatsbuergerschaften

Zum Zweck der Berichterstattung steht ein begrenztes Platzkontingent zur Verfügung. Presseanmeldungen bitte an presse@dhm.de.

Über die Ausstellung:

Dazugehören – oder nicht? Diese Frage löst starke, auch widerstreitende Gefühle aus. Sie kann von existenzieller Bedeutung sein. Die Staatsbürgerschaft bündelt als Gegenstand von Kämpfen um politische Mitbestimmung und staatliche Fürsorge viele dieser Gefühle. Der Pass garantiert den Bürgerinnen und Bürgern eines Staates grundlegende Rechte und verweist darauf, wer „dazugehört“. Als ein Rechtsstatus stiftet die Staatsbürgerschaft nationale und politische Gemeinschaft, aber sie markiert auch einen Vorrang gegenüber denen, die außerhalb dieser Gemeinschaft stehen.

Die Staatsbürgerschaft stieg zur dominanten Form politischer Zugehörigkeit im Zeitalter des Nationalstaats auf, wurde von Diktaturen als Instrument ethnischer und politischer Selektion eingesetzt und nimmt in der Unionsbürgerschaft der supranationalen Europäischen Union neue Gestalt an. Dies zeigt die Ausstellung anhand dreier Länder Europas: Frankreich, Polen und Deutschland. Sie waren und sind als Nachbarstaaten in existentieller Weise durch scharfe Konflikte und enge politische Kooperation miteinander verflochten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. März 2023 zu sehen. Das komplette Begleitprogramm kann auf dem DHM-Soundcloud-Kanal nachgehört werden.