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Am heutigen Montag, dem 19. April 2021 erscheint die dritte Ausgabe von „Historische Urteilskraft“, dem Magazin des Deutschen Historischen Museums. Das aktuelle Heft nimmt die Zeitgenossen Karl Marx (1818-83) und Richard Wagner (1813-83) gemeinsam in den Blick.

Das Titelthema „Marx, Wagner, der Kapitalismus und das deutsche Gefühl“ beleuchtet Marx’ und Wagners Ideologien anhand der drei Diskurse „Antisemitismus“, „Entfremdung“ und „Revolution“ und untersucht, inwiefern es sich bei ihnen um spezifisch deutsche Reaktionen auf die Moderne und den Kapitalismus handelt.

Im Heft kommen international renommierte Expertinnen und Experten zu Wort, die das Verhältnis der beiden Denker zueinander und in ihrer Zeit aus verschiedenen Perspektiven betrachten: die Kunsthistorikerin Sabine Beneke, der Dirigent und Musikwissenschaftler Leon Botstein, der Kulturwissenschaftler und Philosoph Thomas Macho, die Historikerin Christina Morina, die Philosophin Rahel Jaeggi, der Historiker Harold James, der Historiker und Publizist Gerd Koenen, der Filmemacher und Schriftsteller Alexander Kluge, der Opernregisseur und Intendant Barry Kosky, die Musikwissenschaftlerin und Historikerin Pamela Potter, der Historiker Jonathan Sperber sowie der Historiker und Musikwissenschaftler Michael P. Steinberg.

Prof. Dr. Raphael Gross, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum: „Es ist erstaunlich, wie selten Karl Marx und Richard Wagner bislang trotz ihrer beinahe identischen Lebensdaten, der Parallelen innerhalb dieser Leben und ihrer Wirkung auf das 19., das 20. und anhaltend auch das 21. Jahrhundert zusammen thematisiert wurden. Bis auf wenige Jahre haben sie die gleiche Welt erlebt, die gleichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche beobachtet, letzten Endes jedoch sehr unterschiedliche Schlüsse daraus gezogen. Deshalb freue ich mich, dass wir in diesem Sinne weitgehend Neuland betreten. Das interdisziplinäre Zusammendenken von Marx und Wagner bereichert, so hoffe ich, die Forschung und Diskussion und kann nicht zuletzt zur Stärkung historisch-politischer Urteilskraft beitragen.“

In einem weiteren Beitrag antwortet die Schriftstellerin Julia Franck auf die Essays von Daniel Kehlmann (Heft 1) und Lukas Bärfuss (Heft 2) und schreibt, dass es ein Irrtum wäre, Historie und Literatur als Konkurrenten zu betrachten. Fritz Backhaus, Abteilungsdirektor Sammlungen des Deutschen Historischen Museums, geht anhand der „Sammlung Wolfgang Haney“ der Frage nach, warum ein Museum antisemitische Objekte erwirbt. Die DHM-Sammlungsleiterin des Bereichs Bild: Plakate Andrea von Hegel zeigt anhand historischer Plakate, dass die AHA-Regeln, die pandemiebedingt den gegenwärtigen Alltag prägen, eine lange Geschichte haben. Musikwissenschaftler Christian Kämpf kritisiert die instrumentalisierende Rezeption Ludwig van Beethovens. Carola Jüllig, DHM-Sammlungsleiterin des Bereichs Bildarchiv – Fotosammlung – Postkarten, erinnert anhand der Tatort-Fotografien von Regina Schmeken an die Mordserie des selbst ernannten NSU. DHM-Textilrestauratorin Sabine Josefine Brand und DHM-Sammlungsleiter Militaria Sven Lüken zeichnen den langen Weg eines Türkischen Zeltes in das Berliner Zeughaus nach.

Die aktuelle Ausgabe des Magazins begleitet das 3. Internationale Symposium MARX UND WAGNER. Der Kapitalismus und das deutsche Gefühl“ in der Reihe Historische Urteilskraft, das am 23. April 2021 digital stattfindet: https://www.dhm.de/marxwagner/anmeldung

2022 wird das Deutsche Historische Museum die beiden Ausstellungen „Karl Marx und der Kapitalismus (AT)“ (28.1.-21.8.22) und „Richard Wagner und das deutsche Gefühl (AT)“ (8.4.-11.9.22) zeigen.


HISTORISCHE URTEILSKRAFT #03
Marx, Wagner, der Kapitalismus und das deutsche Gefühl


2021 | 100 Seiten
Preis des Einzelheftes € 10,00[D] | € 10,30[A]
ISSN 2626-8094
ISBN 978-3-86102-219-0

Das Magazin erscheint einmal jährlich im Verlag C.H. Beck.
Erhältlich im DHM-Museumsshop, an den Museumskassen, im DHM-Onlineshop sowie im Buchhandel.

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