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Das Deutsche Historische Museum zeigt künftig drei Arbeiten des von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten jüdischen Malers Felix Nussbaum in seiner Dauerausstellung „Deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zum Mauerfall“. Das Gemälde „Zerstörung (2)“ (Rom, 1933) ist damit erstmals gemeinsam mit den Werken „Kauernder Gefangener“ (Brüssel, 1940) und „Dreiergruppe“ (Brüssel, 1944) im neugestalteten Ausstellungsbereich zur Geschichte des Nationalsozialismus zu sehen. Dank der großzügigen Unterstützung des Museumsvereins hatte das DHM es Ende 2018 für seine Sammlung erworben.

Fritz Backhaus, Sammlungsdirektor des Deutschen Historischen Museums: „Die Gemälde sind Ausdruck der unmittelbaren künstlerischen Auseinandersetzung Felix Nussbaums mit seiner gefährdeten Situation im römischen Exil, im französischen Internierungslager und vor seiner Deportation nach Auschwitz. Ihre Präsentation eröffnet eine wichtige Möglichkeit, die Perspektive jüdischer Verfolgter in unserer Dauerausstellung zu stärken. Zugleich schaffen sie als persönliche Zeugnisse existenzieller Bedrohung ein Gegengewicht gegen die Bilder von Rassismus, Antisemitismus, Militarismus und Krieg, die die Nationalsozialisten verbreitet haben.“

Die drohende Deportation vor Augen hatte Felix Nussbaum (1904 in Osnabrück – 1944 in Auschwitz) bereits 1942 einem befreundeten Zahnarzt und Kunstsammler über 100 Werke anvertraut. Wenigstens seine Bilder sollten den Nationalsozialismus überdauern, so wünschte es sich der jüdische Künstler.

Im Videobeitrag auf dem DHM-Blog erläutert Sammlungsdirektor Fritz Backhaus, wie das neue Gemälde-Ensemble in der Dauerausstellung „Deutsche Geschichte vom Mittelalter bis zum Mauerfall“ die Opferperspektive auf Verfolgung im Nationalsozialismus stärkt.

Die Dauerausstellung im Zeughaus ist täglich von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

Weiteres Bildmaterial steht auf der DHM-Website zur Verfügung.