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Das Deutsche Historische Museum nimmt den Tag der Provenienzforschung am
8. April zum Anlass, in vier Beiträgen für den DHM-Blog auf aktuelle Forschungsansätze und ausgewählte Sammlungsobjekte, deren Herkunft Fragen aufwirft, einzugehen. Die Artikelserie erscheint ab dem 8. April 2020 und beleuchtet die detektivische Suche nach den ursprünglichen Besitzerinnen oder Besitzern der Objekte. 

In den Beiträgen schildern die Expertinnen und Experten für Provenienzforschung am DHM u.a. die Recherche zum Porträtgemälde «Hofzwerg» aus dem früheren Besitz von Max Reinhardt, und die Forschung zu einem Set von sieben Glas-Deckelbechern, das vom Ministerium für Finanzen der DDR erworben wurde.

«Es ist für uns von großer Wichtigkeit, die bestehenden Sammlungen systematisch nach der Provenienz zu erforschen. Gerade aufgrund der Geschichte unseres
Museums versuchen wir den verschiedenen Enteignungskontexten während des Nationalsozialismus wie auch in der SBZ und DDR auf die Spur zu kommen», sagt Fritz Backhaus, Sammlungsdirektor am Deutschen Historischen Museum.

Das Deutsche Historische Museum übernahm 1990 die Sammlungen des damaligen Museums für deutsche Geschichte in der DDR. Die Schwerpunkte der Sammlungsforschung liegen deshalb sowohl auf der Zeit des Nationalsozialismus als auch der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR. Zudem arbeitet das DHM in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste an einem zweijährigen Grundlagenforschungsprojekt zu den Enteignungskontexten in der SBZ und DDR, dessen Erkenntnisse grundlegend für die bundesweite Forschung sein werden. Der Bericht zum Zwischenstand des Projekts ist online abrufbar.

Auch für zukünftige Sammlungsobjekte ist die Provenienzforschung relevant: «Die Frage nach den Vorbesitzern von Objekten ist bei Neuerwerbungen selbstverständlich, dabei geht es sowohl um den rechtmäßigen Erwerb als auch um die Entstehungs- und Gebrauchsgeschichte eines Gegenstandes. Dort können sich aus der Provenienzforschung viele Hinweise ergeben», betont Fritz Backhaus. Der Tag der Provenienzforschung wird vom Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. koordiniert und hat das Ziel, die vielfältigen Fragestellungen und Methoden dieses Forschungsbereichs einem möglichst breiten Publikum zu vermitteln.

Zum ersten Beitrag: Salzburg - Wien - Berlin: Der Weg einer Suche