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Len Scales

Len Scales ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Durham. Er hat zahlreiche Arbeiten zur Geschichte Deutschlands und des Heiligen Römischen Reichs im Mittelalter veröffentlicht, darunter die Monografie „The Shaping of German Identity: Authority and Crisis 1245–1414“ (Cambridge, 2012). Darüber hinaus hat er sich mit allgemeineren Aspekte der Geschichte Europas im Mittelalter auseinandergesetzt. Sein besonderes Interesse gilt der Rolle kollektiver Identitäten (Nationalität, Ethnizität) in der europäischen Geschichte. Hierzu hat er zusammen mit Oliver Zimmer den Sammelband „Power and the Nation in European History“ (Cambridge, 2005) herausgegeben. Gegenwärtig arbeitet er an einer Studie zur Mythisierung des mittelalterlichen (römisch-deutschen) Kaisertums im deutschsprachigen Europa vom Mittelalter bis in die heutige Zeit, einschließlich der Bedeutung von Gedenkstätten, Artefakten und moderner Ausstellungskultur.

René Bloch

René Bloch ist Professor für Judaistik mit Schwerpunkt Antike und Mittelalter an der Universität Bern und Distinguished Fellow der Hebräischen Universität Jerusalem.  Er hat an der Universität Basel und an der Sorbonne Klassische Philologie und Alttestamentliche Wissenschaft studiert. 1999 promovierte er mit einer Dissertation zur griechisch-römischen Ethnographie über das Judentum, habilitiert wurde er 2008 mit einer Arbeit über die jüdisch-hellenistische Rezeption der griechischen Mythologie. Die Forschungsschwerpunkte von René Bloch betreffen v.a. die jüdisch-hellenistische Literatur (Philon von Alexandrien, Flavius Josephus), antike Ethnographie, die Geschichte des Antisemitismus, antike Mythologien (Israel, Griechenland, Rom) und die Rezeption des antiken Judentums in der Moderne. Er ist u.a. der Autor folgender Bücher: „Antike Vorstellungen vom Judentum. Der Judenexkurs des Tacitus im Rahmen der griechisch-römischen Ethnographie“ (2002), „Ancient Jewish Diaspora. Essays on Hellenism“ (2023) und „Les débuts de la philosophie juive dans l’Antiquité“ (2026, im Druck).

Philippe Depreux

Philippe Depreux ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg und ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Seit der Promotion ist seine Karriere von der deutsch-französischen Kooperation geprägt. Als Hochschuldozent in beiden Ländern hat er internationale Studiengänge und Forschungsprojekte koordiniert. Er leitet das Langzeitvorhaben „Formulae – Litterae – Chartae“ im Rahmen des Akademienprogramms und bereitet eine Neuedition der frühmittelalterlichen Musterurkunden und -briefe gedruckt und digital vor (siehe https://www.formulae.uni-hamburg.de/). Im Herbst 2025 erscheint in Paris sein nächstes Buch, eine Darstellung der Grundprinzipien frühmittelalterlicher Herrschaft, in dem er die Symbolik der Macht, ihre ideellen und rechtlichen Grundlagen sowie die sozialen Aspekte politischen Lebens untersucht: „Gouverner l’Empire en Occident, des Carolingiens au règne de Conrad II (737-1039). Symbolique du pouvoir et pratiques sociales.“

Robyn D. Radway

Robyn Dora Radway ist außerordentliche Professorin für Geschichte an der Central European University in Wien. Sie promovierte 2017 an der Universität Princeton und ist Expertin für das Mitteleuropa der Habsburgerzeit und das osmanische Ungarn. In ihren Veröffentlichungen beschäftigt sie sich mit materieller Kultur, Kostümbüchern, Waffen und Rüstungen sowie der Verbreitung von Gelegenheitsdrucksachen. Ihre erste Monografie „Portraits of Empires: Habsburg Albums from the German House in Ottoman Constantinople“ wurde 2025 mit dem Center for Austrian Studies Book Prize ausgezeichnet.

Julia Franke

Julia Franke ist Kulturwissenschaftlerin und Leiterin des Fachbereichs Alltagskultur 2 am Deutschen Historischen Museum sowie Mitglied der Redaktion des Magazins „Historische Urteilskraft“ und Mitarbeiterin im Team der neuen Ständigen Ausstellung in der Arbeitsgruppe 19. Jahrhundert. Zuvor war sie als Kuratorin und Projektleiterin an verschiedenen Institutionen tätig und realisierte Ausstellungen zu (kultur)historischen Themen, zuletzt „Von Casablanca nach Karlshorst“ am historischen Ort des Museums Berlin-Karlshorst. Aktuell ist sie Co-Kuratorin der im DHM Ende 2022 eröffneten Ausstellung Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können.

George Njung

Dr. George Njung ist Assistenzprofessor für die Kulturen der Welt und für Afrikanische Geschichte an der Baylor University in Texas, Vereinigte Staaten. Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre sind die Schnittstellen von Kolonialismus, vergeschlechtlichter Gewalt, Militärgeschichte und afrikanischer Vertreibungsgeschichte. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen widmet er sich Themen wie der Kolonialherrschaft in West- und Zentralafrika, den Erfahrungen westafrikanischer Soldaten und Kriegsinvaliden im und nach dem Ersten Weltkrieg, den Krisen der Männlichkeit und der Geschichte von Migranten und Flüchtlingen in Afrika. Aufsätze von ihm sind in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen, darunter The Canadian Journal of African Studies, First World War Studies, Africa Today, The Journal of Social History und The American Historical Review. Seine Monografie „Violent Encounters: Gender, Colonialism, and the First World War in German Cameroon, 1884–1916“ wird 2026 bei der Ohio University Press erscheinen.

Agnieszka Pufelska

Agnieszka Pufelska ist eine polnisch-deutsche Kultur- und Ideenhistorikerin und seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Nordost-Institut an der Universität Hamburg in Lüneburg. Sie studierte Germanistik und Kulturwissenschaften an der Staatlichen Fachhochschule in Płock/Polen, der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und der Universität Tel Aviv/Israel. 2005 promovierte sie an der Viadrina mit einer Arbeit zum Antisemitismus in Polen, 2015 wurde sie an der Universität Potsdam mit einer Arbeit zum polnischen Preußenbild in der Zeit der Aufklärung habilitiert. Nach mehreren Lehraufträge u. a. in Buenos Aires war sie 2020/2021 Gastprofessorin am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. 2023 erhielt sie den Jubiläumspreis für Wissenschaft der Stiftung Preußische Seehandlung und 2024 wurde sie ordentliches Mitglied der Historischen Kommission zu Berlin e.V. Ihre Forschungsschwerpunkte sind neben jüdischer Kulturgeschichte in Ostmitteleuropa theoretische und methodische Ansätze zur Kolonialgeschichte im ost- und ostmitteleuropäischen Kontext sowie preußische Geschichte als Verflechtungsgeschichte.

Liliane Weissberg

Liliane Weissberg ist Professorin für deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der University of Pennsylvania und lehrte als Gastprofessorin an vielen Universitäten in den USA, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem die amerikanische Guggenheim Fellowship, den deutschen Alexander von Humboldt Forschungspreis, den Berlin Prize der American Academy in Berlin und das Ehrendoktorat der Universität Graz. Zu Weissbergs Buchpublikationen gehören u.a.: „Benjamin Veitel Ephraim: Kaufmann, Schriftsteller, Geheimagent“ (2021) und „Die herrliche Disciplin. Michael Bernays und die Anfänge der Neugermanistik in München“ (mit Ernst Osterkamp, 2024). 2024 kuratierte sie die Ausstellung „Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert“ für das Deutsche Historische Museum.

Matthias Struch

Matthias Struch ist Kunst- und Filmhistoriker und Leiter der Sammlungen Plakate und Postkarten am Deutschen Historischen Museum sowie Mitglied der Redaktion des Magazins „Historische Urteilskraft“ und Mitarbeiter im Team der neuen Ständigen Ausstellung in der Arbeitsgruppe 20. Jahrhundert. Zuvor arbeitete er als Kurator und Kustos am Filmmuseum Potsdam und war Bereichsleiter Sammlungen der Stiftung Deutsche Kinemathek, die er im Verbundprojekt „Digitalisierung und Erschließung des Nachlasses Leni Riefenstahl“ mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SMB und EM) und der Staatsbibliothek zu Berlin vertrat. Sein Schwerpunkt liegt im Bereich der Historischen Bildforschung.

Volha Bartash

Volha Bartash ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kooperationsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Arts and Humanities Research Council (AHRC) „Romani Migration between Germany and Britain (1880s-1914): Spaces of Informal Business, Media Spectacle, and Racial Policing“ an der Universität Münster und Research Fellow am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, Regensburg. Demnächst erscheint „Survival as a daily routine: Roma in the German-occupied Belarusian-Lithuanian border region“.

Young-sun Hong

Young-sun Hong ist Professorin für Geschichte an der State University of New York in Stony Brook. Im Jahr 2015 erschien ihre Studie „Cold War Germany, the Third World, and Global Humanitarian Regime“ (Cambridge University Press). Sie war Fellow des Woodrow Wilson International Center for Scholars, des Center for European Studies an der Harvard-Universität und des International Center for Advanced Studies der New York University. Darüber hinaus erhielt sie Stipendien des German Marshall Fund, des Deutschen Akademischen Austauschdiensts und des Max-Planck-Instituts zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften.  Im Rahmen von Debatten-Foren der Zeitschrift German History zu „Asia, Germany, and the Transnational Turn“ (2010) und des Projekts H-German zur „Transnationalisierung“  (2006) verfasste sie Beiträge zum Konzept des Transnationalismus. Sie ist Mitglied des Redaktionsbeirats der Zeitschrift Social History.

Baijayanti Roy

Dr. Baijayanti Roy ist Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Dissertation erschien unter dem Titel „The Making of a Gentleman Nazi: Albert Speer’s Politics of History in the Federal Republic of Germany“ (Peter Lang, 2016). In ihren Veröffentlichungen und Vorträgen befasst sie sich unter anderem mit dem Nationalsozialismus, dem Hindu-Nationalismus, der deutschen Indologie und der Geschichte der deutsch-indischen Beziehungen. Ihre zweite Monografie, „The Nazi Study of India and Indian Anti-Colonialism: Knowledge Providers and Propagandists in the Third Reich“, erschien im November 2024 bei der Oxford University Press.

Ulrike Kretzschmar

Ulrike Kretzschmar ist Abteilungsdirektorin Ausstellungen und stellvertretende Präsidentin des Deutschen Historischen Museums. Sie ist bereits seit der Gründung 1987 im Deutschen Historischen Museum beschäftigt und war hier seit 1991 Leiterinder Abteilung Museumsorganisation, Ausstellungen und Veranstaltungen sowie als zuständige Baureferentin verantwortlich für Renovierung, Sanierung und Neubau des Zeughauskomplexes mit seinen fünf Liegenschaften (Verwaltungsgebäude, zwei Werkstätten/Depot-Gebäude, Zeughaus und Wechselausstellungsgebäude) sowie den Neubau des Wechselausstellungsgebäudes durch den Architekten I.M. Pei. Ulrike Kretzschmar ist in zahlreichen Beiräten und Stiftungsräten engagiert, u.a. im Aufsichtsrat der Kulturprojekte Berlin, im Stiftungsrat der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin und des Stadtmuseums Berlin sowie im wissenschaftlichen Beirat des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw). Sie ist außerdem Vorstandsvorsitzende des Trägervereins des AlliiertenMuseum e. V. und Stellvertretende- bzw. Vorstandsvorsitzende des Museums Berlin-Karlshorst e.V.

Neil MacGregor

Neil MacGregor ist Kunsthistoriker und Autor, außerdem hat er zahlreiche Fernseh- und Radiosendungen produziert. Von 1987 bis 2002 war er Direktor der National Gallery und von 2002 bis 2015 Direktor des British Museum, beide in London. Von 2015 bis 2018 gehörte er zu den Gründungsintendanten des Berliner Humboldt-Forums. Aktuell ist er Berater der J. Paul Getty Foundation in Los Angeles und des Museums CSMVS in Mumbai. Im Jahr 2021 hielt er als Inhaber des Chaire du Louvre fünf Vorträge im Musée du Louvre, Paris. Gegenwärtig bereitet er in Kooperation mit dem CSMVS, dem British Museum und den Staatlichen Museen zu Berlin eine große Ausstellung vor, die eine neue Geschichte der Antike aus indischer Perspektive präsentiert. Zu seinen Veröffentlichungen gehören „Seeing Salvation“ (2000), „A History of the World in 100 Objects“ (2011; auf Deutsch unter dem Titel „Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten“, 2012), „Germany, Memories of a Nation“ (2014; auf Deutsch unter dem Titel „Deutschland: Erinnerungen einer Nation“, 2017), „Living with the Gods“ (2018; auf Deutsch unter dem Titel „Leben mit den Göttern“, 2018) und „À monde nouveau, nouveaux musées“ (2021).

Raphael Gross

Raphael Gross ist Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum und unterrichtet an der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften der Universität Leipzig. Zuvor war er von 2015 bis 2017 Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur und Inhaber des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig. Raphael Gross war zudem u.a. Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt (2006–2015), Direktor des Leo Baeck Institute London (2001–2015) und Direktor des Fritz Bauer Instituts – Frankfurt am Main (2007–2015). Zu seinen Veröffentlichungen gehören u.a. „November 1938. Die Katastrophe vor der Katastrophe“ (2013), „Anständig geblieben. Nationalsozialistische Moral“ (2010) und „Carl Schmitt und die Juden. Eine deutsche Rechtslehre“ (2000).