Varieties of Germany. Andere Perspektiven
Referent*innen

René Bloch
René Bloch ist Professor für Judaistik mit Schwerpunkt Antike und Mittelalter an der Universität Bern und Distinguished Fellow der Hebräischen Universität Jerusalem. Er hat an der Universität Basel und an der Sorbonne Klassische Philologie und Alttestamentliche Wissenschaft studiert. Promotion 1999 mit einer Dissertation zur griechisch-römischen Ethnographie über das Judentum, Habilitation 2008 mit einer Arbeit über die jüdisch-hellenistische Rezeption der griechischen Mythologie. Die Forschungsschwerpunkte von René Bloch betreffen v.a. die jüdisch-hellenistische Literatur (Philon von Alexandrien, Flavius Josephus), antike Ethnographie, die Geschichte des Antisemitismus, antike Mythologien (Israel, Griechenland, Rom) und die Rezeption des antiken Judentums in der Moderne. Er ist u.a. der Autor folgender Bücher: Antike Vorstellungen vom Judentum. Der Judenexkurs des Tacitus im Rahmen der griechisch-römischen Ethnographie (2002), Ancient Jewish Diaspora. Essays on Hellenism (2023) und Les débuts de la philosophie juive dans l’Antiquité (2026, im Druck).

Philippe Depreux
Philippe Depreux ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg und ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Seit der Promotion ist seine Karriere von der deutsch-französischen Kooperation geprägt. Als Hochschuldozent in beiden Ländern hat er internationale Studiengänge und Forschungsprojekte koordiniert. Er leitet das Langzeitvorhaben „Formulae – Litterae – Chartae“ im Rahmen des Akademienprogramms und bereitet eine Neuedition der frühmittelalterlichen Musterurkunden und -briefe gedruckt und digital vor (siehe https://www.formulae.uni-hamburg.de/). Im kommenden Herbst erscheint in Paris sein nächstes Buch, eine Darstellung der Grundprinzipien frühmittelalterlicher Herrschaft, in dem er die Symbolik der Macht, ihre ideellen und rechtlichen Grundlagen sowie die sozialen Aspekte politischen Lebens untersucht: Gouverner l’Empire en Occident, des Carolingiens au règne de Conrad II (737-1039). Symbolique du pouvoir et pratiques sociales.

Robyn D. Radway
Robyn Dora Radway ist außerordentliche Professorin für Geschichte an der Central European University in Wien. Sie promovierte 2017 an der Princeton University und ist Spezialistin für das habsburgische Mitteleuropa und das osmanische Ungarn. Sie hat Veröffentlichungen zu materieller Kultur, Kostümbüchern, Waffen und Rüstungen sowie zur Verbreitung von Ephemera-Drucken verfasst. Ihre erste Monografie Portraits of Empires: Habsburg Albums from the German House in Ottoman Constantinople wurde mit dem Buchpreis 2025 des Zentrums für Österreichische Studien ausgezeichnet.

Liliane Weissberg
Liliane Weissberg ist Professorin für deutsche und vergleichende Literaturwissenschaft an der University of Pennsylvania und lehrte als Gastprofessorin an vielen Universitäten in den USA, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem die amerikanische Guggenheim Fellowship, den deutschen Alexander von Humboldt Forschungspreis, den Berlin Prize der American Academy in Berlin und das Ehrendoktorat der Universität Graz. Zu Weissbergs Buchpublikationen gehören u.a.: Benjamin Veitel Ephraim: Kaufmann, Schriftsteller, Geheimagent (2021) und Die herrliche Disciplin. Michael Bernays und die Anfänge der Neugermanistik in München (mit Ernst Osterkamp, 2024). Weissberg kuratierte 2024 die Ausstellung „Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert” für das Deutsche Historische Museum.

Agnieszka Pufelska
Blindtext

George Njung
Dr. George Njung ist Assistenzprofessor für Weltkulturen und afrikanische Geschichte an der Baylor University in Texas, USA. Seine Forschung und Lehre befassen sich mit den Schnittstellen von Kolonialismus, geschlechtsspezifischer Gewalt, Militärgeschichte und Vertreibung in Afrika. Er hat zahlreiche Beiträge zu Themen wie der Kolonialherrschaft in West- und Zentralafrika, den Erfahrungen westafrikanischer Soldaten und behinderter Kriegsveteranen während und nach dem Ersten Weltkrieg, Krisen der Männlichkeit und der Geschichte afrikanischer Migranten und Flüchtlinge verfasst.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter The Canadian Journal of African Studies, First World War Studies, Africa Today, The Journal of Social History und The American Historical Review.
Dr. Njungs bevorstehende Monografie Violent Encounters: Gender, Colonialism, and the First World War in German Cameroon, 1884–1916 wird 2026 bei Ohio University Press erscheinen.

Baijayanti Roy
Dr. Baijayanti Roy ist Dozentin und Forscherin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie promovierte 2014 an derselben Universität. Ihre Dissertation wurde als Monografie mit dem Titel „The making of a Gentleman Nazi: Albert Speer`s Politics of History in the Federal Republic of Germany” (Peter Lang, 2016) veröffentlicht. Sie hat zu verschiedenen Themen veröffentlicht und Vorträge gehalten, darunter Nazi-Deutschland, hinduistischer Nationalismus, deutsche Indologie und die Geschichte der deutsch-indischen Beziehungen. Ihre zweite Monografie, „The Nazi Study of India and Indian Anti-Colonialism: Knowledge Providers and Propagandists in the Third Reich” (Die Nazi-Studie über Indien und den indischen Antikolonialismus: Wissensvermittler und Propagandisten im Dritten Reich), wurde im November 2024 von Oxford University Press veröffentlicht.

Volha Bartash
Volha Bartash ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-AHRC Kooperationsprojekt „Romani Migration between Germany and Britain (1880s-1914): Spaces of Informal Business, Media Spectacle, and Racial Policing“ an der Universität Münster und Research Fellow am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, Regensburg. Demnächst erscheint Survival as a daily routine: Roma in the German-occupied Belarusian-Lithuanian border region.

Young-sun Hong
Young-sun Hong ist Professorin für Geschichte an der State University of New York in Stony Brook. Sie ist Autorin des Buches „Cold War Germany, the Third World, and Global Humanitarian Regime“ (Cambridge University Press, 2015). Sie war Stipendiatin am Woodrow Wilson International Center for Scholars, am Harvard Center for European Studies und am International Center for Advanced Studies der New York University. Außerdem erhielt sie Stipendien vom German Marshall Fund, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Max-Planck-Institut. Sie hat sich im Rahmen des German History Forum on Asia, Germany, and the Transnational Turn (2010) und des H-German Forum on Transnationalism (2006) an Debatten zum Thema Transnationalismus beteiligt. Außerdem war sie Mitglied der Redaktion von Social History.