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Als Kunststoffe werden synthetisch hergestellte Werkstoffe bezeichnet. Anfang des 19. Jahrhunderts war es erstmals gelungen aus Kautschuk durch das Verfahren der Vulkanisation Gummi herzustellen. Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert vollzog sich dann eine rasante Entwicklung auf dem Gebiet der Polymerchemie. 1933 wurde z.B. das erste Mal Polyethylen erzeugt. Die in den Folgejahren produzierten Materialien waren vielseitig einsetzbar. Sie eroberten die verschiedensten Bereiche industrieller Produktion, von Kosmetik, über Textilien und Alltagskultur, bis hin zu Verpackungsmaterial und vielem anderen. Die künstlich erzeugten Materialien waren mechanisch belastbarer und wiesen vorerst eine hohe chemische Beständigkeit auf. Sie waren leicht formbar, kostengünstig und vielseitig einsetzbar.

Im Bestand des Deutschen Historischen Museums ist man heute mit den Alterungsprozessen einer Vielzahl von Objekten konfrontiert, die aus Kunststoffen bestehen oder Anteile davon enthalten. Abgebaute Weichmacher lassen die Materialien spröde und brüchig werden. Es kommt zum Teil zu Dimensionsveränderungen, die irreversibel sind. Die fachgerechte Lagerung der Objekte, unter zumeist gekühlten Bedingungen, spielt eine große Rolle. Die hohen Ansprüche stellende Konservierung und Restaurierung und die Betreuung dieser Materialgruppe wird deshalb im Deutschen Historischen Museum von einer auf Kunststoffe spezialisierten Restauratorin durchgeführt.